Kurios
Affe sieht aus wie verpfuschter Jesus
13.09.2012
Sensation: Im Kongo haben Forscher eine neue Affenart entdeckt.
Eine neue Affenart haben Forscher in der Demokratischen Republik Kongo entdeckt. Die Tiere sind bis zu 65 Zentimeter groß. Eine grau-blonde Mähne umrahmt ihr blasses Gesicht. dabei werden Erinnerungen an die verpfuschte Resaturation einer Jesus-Reliquie wach.
Damit sei nach vielen Jahren erstmals wieder eine neue Art afrikanischer Affen gefunden worden, berichten die Entdecker. Die US-amerikanischen und kongolesischen Biologen stellen die neue Spezies in der Fachzeitschrift "Plos One" vor.
Die Affen mit dem schwarzen und bernsteinfarbenen Fell gehören zu den Meerkatzen-Artigen, die in der freien Natur nur in Afrika südlich der Sahara vorkommen. Die Forscher gaben der Art den Namen Cercopithecus lomamiensis, weil die Tiere der Gattung Cercopithecus im Lomami-Becken gefunden wurden.
Zufällig entdeckt
Die Affenart sei zufällig entdeckt worden, berichten die Biologen: Im Juni 2007 waren sie im Kongo unterwegs und sahen im Haus eines Volksschul-Direktors ein junges Weibchen einer ihnen unbekannten Art. "Der Schulleiter bezeichnete das Tier als 'Lesula'. Diesen einheimischen Namen hatten wir noch nie zuvor gehört", schreibt das Team um John A. Hart von der kongolesischen Lukuru Wildlife Research Foundation (Kinshasa) und dem Yale Peabody Museum of Natural History (New Haven). Der Einheimische habe das Tier von einem Verwandten bekommen, nachdem dieser die Mutter des Tieres in einem nahe gelegenen Wald getötet hatte. Die Forscher nahmen den Affen in ihre Obhut und begannen, nach Artgenossen zu suchen.
Zunächst fanden sie weitere gefangene Tiere. Im Dezember 2007 sahen sie dann das erste Tier in der Natur. Die Affen leben in den immergrünen Feuchtwäldern im Osten des zentralafrikanischen Landes. Das Verbreitungsgebiet soll rund 17.000 Quadratkilometer groß sein; es werde im Osten vom Lomami-Fluss begrenzt. Die Tiere fressen und bewegen sich am Boden, halten sich aber auch in den Bäumen auf. Bis zu fünf Individuen wurden zusammen gesehen; typischerweise gehörte ein erwachsenes Männchen zur Gruppe. "C. lomamiensis ist scheu und war die am seltensten gesehene Primaten-Art", heißt es weiter. Zu den Primaten, die in dieser Gegend vorkommen, gehören auch Bonobos.
Feind: Kronenadler
Als natürlicher Feind der nun entdeckten Affen gilt der Kronenadler. Außerdem seien sie von Menschen bedroht, die unkontrolliert Buschfleisch jagten. Die Biologen schlagen deswegen vor, dass Lesula auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "gefährdet" eingestuft wird.
Die neue Art ähnelt den Forschern zufolge der Eulenkopf-Meerkatze (Cercopithecus hamlyni). Genetische Untersuchungen hätten ergeben, dass Lesula eine Schwesterart der Eulenkopf-Meerkatze ist. Beide Arten könnten mit bloßem Auge voneinander unterschieden werden: Die Eulenkopf-Meerkatze hat dunkleres Fell, eine dunkle Hautfarbe im Gesicht und einen klaren weißen Strich auf der Nase.