Mehrere Tote

Afghanistan: Taliban greifen US-Konsulat an

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Al-Kaida-Chef al-Zawahiri rief zu Anschlägen auf US-Ziele auf.

Beim Angriff eines Taliban-Selbstmordkommandos auf das US-Konsulat in der westafghanischen Stadt Herat sind mehrere Menschen getötet worden. Die fünf Angreifer und ein afghanischer Wachmann seien bei dem Angriff am Freitag in der Früh ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Vier einheimische Wachmänner und zwei Polizisten sowie 16 Zivilisten seien verletzt worden. Nach Angaben des US-Außenministeriums wurden keine Amerikaner getötet.

Lastwagen in die Luft gesprengt
Zunächst hätten zwei Angreifer sich um 5.30 Uhr in einem Lastwagen vor dem Außentor des Konsulats in die Luft gesprengt, sagte der Polizeichef der Provinz Herat, Rahmatullah Safi. "Nach der Explosion eröffneten drei weitere Angreifer in einem anderen Fahrzeug das Feuer auf die Wachleute." Ein Wachmann sei dabei so schwer verwundet worden, dass er verblutet sei. Die Polizei habe das Feuer erwidert und die drei Angreifer erschossen.

Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. "Wir wollen den Amerikanern zeigen, dass sie nirgendwo in diesem Land sicher sein können", erklärte ein Sprecher der Aufständischen in einem E-Mail.

Der Polizeichef dementierte Aussagen eines Polizisten, wonach Konsulatspersonal mit Hubschraubern ausgeflogen worden sei. Die Diplomaten seien im Konsulat in Sicherheit, sagte Safi. Ein Polizeisprecher sagte, die Zivilisten seien durch Glassplitter verletzt worden, als die Wucht der Explosion Fensterscheiben in der Umgebung zum Bersten brachte. Hubschrauber der Internationalen Schutztruppe ISAF seien über dem Angriffsort gekreist. Die ISAF habe aber keine Bodentruppen eingesetzt.

Aufruf zu neuen Anschlägen
Unterdessen rief das Terrornetzwerk Al-Kaida ihre Anhänger zu neuen Anschlägen in den USA auf. Schon mit kleineren Angriffen könnten die USA geschädigt werden, sagte Al-Kaida-Chef Ayman al-Zawahiri in einer von der Beobachtungsstelle SITE im Internet aufgespürten Audio-Botschaft. Auch einzelne Aktionen von "einem oder mehreren Brüdern" würden die US-Wirtschaft schwächen, weil die Regierung dann weiter hohe Ausgaben für die innere Sicherheit freigeben würde.

"Wir sollten Amerika wirtschaftlich ausbluten, indem wir eine Fortsetzung der massiven Sicherheitsausgaben provozieren", sagte der Nachfolger des von den USA getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden. Die Botschaft Zawahiris wurde am Donnerstag veröffentlicht - einen Tag nach den Gedenkfeiern zum zwölften Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001. Damals hatten Flugzeugentführer gekaperte Maschinen unter anderem in das World Trade Center in New York gesteuert, fast 3000 Menschen starben. Die Anschläge haben einen weltweiten Kampf der USA gegen die Al-Kaida und deren Anhänger ausgelöst und hatten die Kriege in Afghanistan und im Irak zur Folge.

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