Zweite TV-Debatte

Aggressiver Schlagabtausch zwischen Trump & Clinton

10.10.2016

Im zweiten TV-Duell drohte Trump seiner Gegnerin Clinton mit dem Gefängnis.

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In gespannter, teils aggressiver Atmosphäre ging am Samstag (Ortszeit) die zweite TV-Debatte zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton über die Bühne. Wiederholt warfen einander der republikanische und die demokratische Bewerberin vor, Lügen über den jeweils anderen zu verbreiten. Aber auch Entschuldigungen waren einmal mehr von beiden zu hören.

Entschuldigung für Skandal-Äußerungen

Zu Beginn entschuldigte sich Trump erneut für seine vulgären Äußerungen über Frauen, während Clinton Fehler bezüglich des Umgangs mit dienstlichen E-Mails einräumte.

Er schäme sich sehr dafür und entschuldige sich bei seiner Familie und bei der US-Bevölkerung, sagte Trump am Sonntag auf die Frage einer Zuschauerin, ob er ein Vorbild für die US-Jugend sei. Gleichzeitig spielte er die Äußerungen erneut als "Umkleidekabinen-Gespräch" herunter und meinte, Clintons Ehemann Bill habe sich viel schlimmer gegenüber Frauen verhalten.

"Trump hat Frauen vergewaltigt"

Clinton konterte, seine sexistischen Äußerungen seien bezeichnend für Trumps Persönlichkeit: "Jedem, der (das Video) gehört hat, ist klar, dass das genau ausmacht, wer er ist. Trump habe Frauen beleidigt und vergewaltigt. Er habe zudem Migranten, Afroamerikaner, Latinos, Behinderte, Muslime und andere verbal ins Visier genommen.

"Es war ein Fehler", sagte Clinton zu ihrer Praxis, dienstliche E-Mails als US-Außenministerin von einem privaten und nicht gesicherten Server zu versenden. Trump hatte zuvor erklärt, sie wäre im Gefängnis, wenn er das Land führen würde.

Steuererklärung veröffentlichen

Trump erklärte auch, jedes Jahr "Hunderte Millionen Dollar" Steuern zu zahlen. Sobald die routinemäßige Überprüfung seiner Steuerunterlagen abgeschlossen sei, werde er seine bisher unter Verschluss gehaltene Steuererklärung veröffentlichen. Im Übrigen seien die Steuern in den USA deutlich zu hoch und müssten gesenkt werden, während Clinton sie erhöhen wolle.

Clinton entgegnete, dass Trump in etwa 20 Jahren keine Steuern gezahlt habe. "Donald kümmert sich immer um Donald und Menschen wie er", sagte die ehemalige Außenministerin. Er plane, vor allem reiche Menschen und Unternehmen große Steuererleichterungen zu genehmigen. Die "New York Times" hatte zuvor eine alte Steuererklärung Trumps veröffentlicht. Demnach machte er im Jahr 1995 Verluste von knapp 916 Millionen US-Dollar geltend. Das könnte es ihm der Zeitung zufolge 18 Jahre lang erspart haben, Einkommensteuer an die Bundessteuerbehörde abzuführen.

Krankenversicherung abschaffen

Die von Barack Obama eingeführte flächendeckende Krankenversicherung will Trump im Fall seiner Wahl abschaffen. "Obamacare ist eine totale Katastrophe", sagte er, die Krankenversicherung sei zu teuer und müsse komplett neu geregelt werden. Clinton sagte, dass das Gesetz zur Versicherung überarbeitet werden müsse, die erreichten Erfolge aber nicht verspielt werden dürften.

Während Trump bekräftigte, dass Muslime vor deren Einreise in die USA genau überprüft werden müssten, erklärte Clinton, die USA seien "nicht im Krieg mit dem Islam".

Missbrauchsvorwürfe gegen Bill Clinton

Das TV-Duell hatte ohne einen Handschlag der beiden Präsidentschaftskandidaten begonnen, nachdem Trump unmittelbar zuvor mit einer überraschenden Pressekonferenz in die Offensive gegangen war. Er war mit vier Frauen aufgetreten, die Clintons Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, vorwerfen, sie missbraucht zu haben. Während des Kurzauftritts, der live im Onlinenetzwerk Facebook übertragen wurde, sprachen die Frauen am Sonntagabend (Ortszeit) Trump ihre Unterstützung aus.

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