Es gibt Berichte über mehrere Verletzte. Das iranische Versehen dementiert.
Eine Explosion während der Vorbeifahrt des Konvois des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad in der westiranischen Stadt Hamedan hat am Mittwoch Berichte über einen Anschlag auf den umstrittenen Politiker zur Folge gehabt. Nach Angaben der konservativen WebsiteKhabaronline.ir wurde die Explosion von einer Granate ausgelöst, Ahmadinejad sei unverletzt geblieben, es sei auch sonst niemand zu Schaden gekommen, hieß es. Die Regierung in Teheran dementierte umgehend.
Feuerwerkskörper oder Granate?
Von einem Anhänger des
Präsidenten sei lediglich ein Feuerwerkskörper aus Freude über den Besuch
des Staatschefs gezündet worden, sagte ein Vertreter der Presseabteilung im
Präsidialbüro der Nachrichtenagentur AFP. Auch der arabischsprachige
iranische Fernsehsender Al-Alam berichtete, der Feuerwerkskörper sei
gezündet worden, um Ahmadinejad zu feiern.
Laut Khabaronline.ir, die dem iranischen Parlamentspräsidenten und ehemaligen Atomunterhändler Ali Larijani nahesteht, ereignete sich die Explosion der "Granate" bei einem Minibus, der Journalisten transportierte, und etwa 100 Meter vom Wagen Ahmadinejads entfernt. Ein Mann sei danach festgenommen worden.
Festnahme
Die halbamtliche Agentur FARS meldete ebenfalls die
Festnahme eines Mannes, der eine handgefertigte Granate geworfen habe. Die
Agentur MEHR berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von einer
"selbstgebauten Lärmbombe", durch die niemand verletzt worden sei, es habe
sich aber eine große Menge Rauch entwickelt. Nach dem Zwischenfall habe es
mehrere Festnahmen gegeben.
Rede live im TV
Ahmadinejad hielt nach dem angeblichen Anschlag
eine Rede in einem Stadion, die live im Fernsehen übertragen wurde. Dabei
machte er keine Angaben zu dem Vorfall. In seiner Rede nannte er die
jüngsten US-Strafmaßnahmen gegen iranische Firmen bedeutungslos.
In seiner Rede schlug er US-Präsident Barack Obama erneut ein Zweier-Treffen bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September vor. Die USA haben das Angebot bisher als Propaganda-Trick abgelehnt.