AKW Fukushima

Angst vor verstrahltem Meerwasser wächst

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Behörden gehen davon aus, dass andere Staaten nicht gefährdet sind.

Eineinhalb Wochen nach dem verheerenden Tsunami in Japan wächst die Sorge vor einer radioaktiven Verseuchung des Meerwassers rund um das Atomkraftwerk Fukushima eins. Die Behörden begannen am Dienstag, die Belastung zu messen. Viele Tonnen Wasser aus dem Pazifik werden eingesetzt, um die überhitzten Reaktoren in dem Atomkomplex direkt an der Küste zu kühlen. Experten warnen deswegen, dass auf diesem Wege radioaktive Substanzen in den Pazifik gelangen könnten.

Keine Gefahr für andere Staaten
Japanische Behörden gehen nach eigenem Bekunden davon aus, dass für andere Staaten keine Gefahr besteht. Zumindest nachweisbar ist die Katastrophe aber in anderen Teilen der Welt: So wurden im mehr als 8.000 Kilometer entfernten Island Isotope gemessen, die wahrscheinlich aus Fukushima stammen.

Japan nach dem Beben

Reaktor 3 ist wieder "unter Beschuss"
Am Dienstag konnten die Arbeiter in Fukushima eins wieder Wasser auf Reaktor 3 sprühen, um die heißen Brennstäbe zu kühlen. Die Arbeiten waren am Montag wegen Rauchs eingestellt worden. In Block 3 lagert auch hochgiftiges Plutonium. Hitze erschwerte jedoch die gefährliche Arbeit der AKW-Arbeiter und der anderen Helfer. Über den Reaktorblöcken 3 und 2 stieg neuer Rauch auf. Bei Block 3 sei das möglicherweise ein Hinweis auf brennende Trümmer oder Öl, erklärte Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa. Bei dem weißem Dampf über Block 2 handle es sich hingegen um erhitztes Wasser.

Nach Angaben des Energiekonzerns Tepco nahmen Dampf und Rauch jedoch ab - eine Gefahr für die Arbeiter sei unwahrscheinlich. Deswegen sollte das Wassersprühen auch bei Block 4 fortgesetzt werden.

Verbindung zu Stromversorgung wiederhergestellt
Die Arbeiten um die Stromversorgung für die Reaktortechnik wieder herzustellten, konnten ebenfalls fortgesetzt werden, wie der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde (NISA), Hidehiko Nishiyama, erläuterte. Nach Angaben der Agentur Kyodo haben inzwischen alle sechs Reaktoren eine Verbindung zur Stromversorgung.

Die Behörden hoffen, dass die Arbeiten zum Einschalten des Stroms in den Blöcken 1 und 2 bis Mittwoch abgeschlossen werden können, berichtete der Fernsehsender NHK. Sollte man dabei auf unerwartete Defekte stoßen, könne sich dies aber auch verzögern, sagte Nishiyama. Ziel ist es, die Beleuchtung in den Kontrollräumen wiederherzustellen und die reguläre Kühlung der Anlagen in Gang zu bringen.

Opferzahlen steigen weiter
Auch zu den Reaktorblöcken 3 und 4 sei eine Stromleitung verlegt worden, sagte der Behördensprecher. Sobald sichergestellt sei, dass die Technik unversehrt sei, werde dort ebenfalls mit den elektrischen Anschlussarbeiten begonnen. Dies wird nach Informationen von NHK für Donnerstag erwartet.

Die Zahl der Toten steigt unterdessen weiter. Nach jüngsten offiziellen Angaben kamen bei dem Beben und dem Tsunami am 11. März 9.079 Menschen um. Die Zahl der Vermissten lag bei 12.645 in sechs Präfekturen. Fast 320.000 Menschen seien in Notunterkünften untergebracht, berichtete die Agentur Jiji Press.

Die zwei Atomkraftwerke in Fukushima sind nach Angaben des Betreibers von einer 14 Meter hohen Flutwelle getroffen worden. Das sei mehr als doppelt so hoch, wie Experten bei der Planung der Anlagen erwartet hatten, berichtete der Sender NHK unter Berufung auf Tepco.

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Japan trauert um seine Opfer

So funktioniert der Heli-Einsatz

Militärhubschrauber schütten Meereswasser über dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima Eins in Japan aus. Die Brennstäbe in den beschädigten Reaktoren sollen damit gekühlt und eine Kernschmelze verhindert werden.

Die Hubschrauber fliegen in 90 Meter Höhe über den Reaktor. Aus dieser Höhe ist die Trefferwahrscheinlichkeit noch hoch und die Strahlenbelastung relativ gering. Wegen der starken Radioaktivität dürfen die Piloten nicht über dem Kraftwerk kreisen.

Japanische Soldaten dürfen laut Gesetz einer Strahlenbelastung von höchstens 100 Millisievert pro Stunde ausgesetzt sein. Am Mittwoch durfte nicht geflogen werden, da 250 Millisievert über dem Reaktor gemessen worden waren. Am Donnerstag sank die Belastung auf 87 Millisievert in einer Höhe von 90 Metern.

Ein Einsatz soll nicht länger als 40 Minuten dauern, damit die Strahlenbelastung für die Einsatzkräfte nicht zu groß wird.

Der Boden der Hubschrauber ist mit einer Bleiplatte verstärkt, um die Besatzung vor der Strahlung zu schützen. Pro Ladung können 7,5 Tonnen Wasser transportiert werden. Das Kühlbecken eines Reaktors fasst 2.000 Tonnen.

Das japanische Militär setzt zwei Transport-Helikopter des Typs Ch-47 Chinook vom US-Hersteller Boeing ein. Die Hubschrauber mit Tandem-Rotor transportieren normalerweise schwere Lasten für Militäreinsätze. Die Maschinen werden auch für Evakuierungen, Brandbekämpfung und Katastrophenhilfe eingesetzt.

Das Leid der Kleinsten

Für viele Menschen bedeutet die Katastrophe in Japan großes Leid. Besonders betroffen von den Folgen des Erdbebens und des Tsunamis sind aber die Kinder.

Was für einen Erwachsenen nur schwer zu fassen ist, ist für die Kleinsten unbegreiflich und traumatisch.

Während sich die "Großen" oft kaum noch zu helfen wissen, brauchen die Kinder ihre volle Unterstützung, um mit den Ereignissen umgehen zu lernen.

Die Schwächsten der Gesellschaft brauchen inmitten des Chaos nicht nur Essen und Trinken,...

...sondern auch Wärme und Geborgenheit.

Schützend umarmt die Mutter ihr Kind, das in der Notunterkunft ein paar Stunden der Ruhe findet.

Die Eltern können ihren Schützlingen auch die Angst vor dem Geigerzähler nehmen.

Auch die vielen Helfer bemühen sich, den Kleinen die Situation so gut es geht zu erleichtern.

Wer kann, versucht seine Kinder zumindest aus der Gefahrenzone...

...oder überhaupt außer Landes zu bringen.

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