Ein Topterrorist konnte jahrelang unerkannt arbeiten - als Transporteur.
Ein derzeit im Jemen inhaftiertes mutmaßliches Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida hat jahrelang in einer US-Atomanlage gearbeitet. Sharif Mobaili sei von 2002 bis 2008 in einem Kernkraftwerk im US-Bundesstaat New Jersey beschäftigt gewesen, teilte ein Sprecher des Energieversorgers PSEG am Freitag (Ortszeit) mit. Er sei auch in anderen Anlagen in der Region eingesetzt worden. Den Angaben zufolge übernahm Mobaili "untergeordnete Aufgaben" wie den Transport von Zulieferungen. Er habe über die nötige Zulassung der Bundesbehörden verfügt und sei niemals als "Risikoperson" eingestuft worden.
Fluchtversuch
Mobaili hatte am vergangenen Sonntag bei einem
Fluchtversuch aus einem Gefängniskrankenhaus in der jemenitischen Hauptstadt
Sanaa einen Wachmann getötet und einen weiteren schwer verletzt. Nach
Angaben des jemenitischen Verteidigungsministeriums gehört er dem
Terrornetzwerk Al-Kaida an und ist in mehrere Terroranschläge verwickelt.
Über die Nationalität des Verdächtigen gab es unterschiedliche Angaben. Das jemenitische Verteidigungsministerium schreibt auf seiner Internetseite, Mobaili sei somalischer Abstimmung und habe auch die deutsche Staatsbürgerschaft. In jemenitischen Polizeikreisen hieß es hingegen, er besitze die jemenitische und die US-Staatsbürgerschaft.