So viele wie nie

Alarm im Urlaubsparadies: Riesen-Fische im Gardasee

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Es wurden heuer so viele Welse im Gardasee gefangen, wie noch nie zuvor. Der Klimawandel sorgt für eine regelrechte Invasion der Monster-Tiere.

Man sieht sie selten, meist lauern sie am Grund von Seen und warten auf ihre Beute: Welse. Die Raubfische werden zunehmend zu einem Problem in Badeseen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch im Urlaubsparadies Gardasee schlagen Experten nun Alarm. Denn so viele wie heuer gab es wohl noch nie.

Der Grund dafür: Als wärmeliebende Fische profitieren Welse vom Klimawandel. Die Erwärmung der Seen lässt sie schneller wachsen und erleichtert die Fortpflanzung. Bis zu 100 Jahre können die Tiere alt werden und bis zu 300 Kilo schwer.

Keine Fressfeinde

Angler sollen sie wahrscheinlich in Italien eingeschleppt haben, wo der Wels nun die Seen leerfrisst. Denn die riesigen Fische haben keine natürlichen Feinde, sie stehen am Ende der Nahrungskette und jagen alles, was sich unter der Oberfläche bewegt. Dadurch schrumpft der heimische Fischbestand im Gardasee erheblich.

Wels
© getty
× Wels

Vor einigen Jahren haben Fischer, die die riesen Tiere jagen, um so das Ökosystem in der Waage zu halten, noch etwa fünf oder sechs Welse im Jahr gefangen. Heuer seien es bereits über 50 Welse mit einem Durchschnittsgewicht von 25 Kilo. Der Größte soll 80 Kilogramm gewogen haben. 

Wels hat sich an Schildkröte verschluckt

Immer wieder sorgen Welse für Aufsehen. In Hessen soll kürzlich ein haigroßes Tier in einem Naturbadesee eine Ente gefressen haben, 2021 zogen Angler in Niedersachsen einen toten Wels aus dem Kiessee, der sich an einer Schildkröte verschluckt hatte. Selbst Gerüchte, dass ein Wels einen Dackel verspeist haben soll, gibt es.

Laut Experten sei sowas jedoch sehr ungewöhnlich, wenn auch nicht vollkommen auszuschließen. Doch die Fische haben kleine und stumpfe Zähne und können damit nicht besonders gut kauen.

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