Die US-Armee verlor in den letzten Jahren mehr Soldaten durch Selbstmord als beim Einsatz in Afghanistan.
Die US-Armee kämpft mit einer massiv steigenden Selbstmordrate unter ihren Soldaten. Während die amerikanischen Streitkräfte seit Beginn ihres Einsatzes in Afghanistan 761 tote Soldaten zu beklagen hatte, nahmen sich im selben Zeitraum 817 das Leben. Wie das TIME Magazine berichtet, gab es in den letzten fünf Jahren einen stetigen Anstieg der Selbstmordrate unter den Truppenangehörigen.
Psychologoscher Betreuung
Die US-Armee steht dem Problem hilflos
gegenüber. Seit Jahren setzt man vermehrt auf psychologische Betreuung für
die Soldaten und hohe Summen werden in diesem Bereich investiert. Doch die
positiven Ergebnisse lassen bislang auf sich warten. Wie das TIME
Magazine weiters berichtet, lassen neueste Studien vermuten, dass
mehrmalige Kampfeinsätze die Suizid-Gefahr erhöhen. Um diese Gefahr zu
reduzieren, müsste die Armee entweder ihre Truppenstärke deutlich erhöhen um
somit eine höge Fluktuation an den Einsatzorten zu erlangen oder die
Auslandseinsätze deutlich reduzieren.
US-Armee ratlos
General George Casey, ranghöchster Offizier der
US-Armee, beklagte sich im TIME Magazine über den fehlenden Erfolg der
bisherigen Bemühungen die Suizid-Rate zu verringern. Die US-Armee scheint
ratlos. Man setzt nun auf die Sammlung von Informationen, und versucht alles
über die persönlichen Beziehungen, letzten Gespräche, die Finanzen und
andere Eigenschaften der Selbstmordopfer in Erfahrung zu bringen.
Stetiger Anstieg
Während in der amerikanischen Bevölkerung die
Suizid-Rate in den letzten Jahren stabil geblieben ist, gab es bei den
Truppen einen stetigen Anstieg. So verdoppelte sich die Selbstmordrate
zwischen den Jahren 2001 und 2006. Auch in den letzten Jahren kam es zu
einem erheblichen Anstieg. Waren es 2008 140 Soldaten die ihrem Leben ein
Ende setzten, so waren es im vergangenem Jahr 160 Personen.