Freund über Amokläufer

"Ali sprach schon immer vom Töten"

27.07.2016

Auf Facebook erklärt ein Freund des Amokläufers von München, wie Ali tickte.

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Am Freitagabend tötete der 18-jährige Ali David Sonboly neun Menschen, danach richtete er sich selbst. Mittlerweile wurde bekannt, dass der Amokläufer an psychischen Problemen litt.

Auf Facebook hat nun der beste Freund des 18-Jährigen ein bewegendes Posting, das der "Bild"-Zeitung zur Gänze vorliegt, über Ali verfasst. "Alle sehen in ihm nur den Amokläufer, den Psychopath", schreibt der Freund zu Beginn.

© Facebook/Screenshot

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, kannte der Freund Ali schon seit der ersten Klasse. Er sei einer der "nettesten und hilfsbereitesten Menschen" gewesen. Doch in der achten Klasse trennten sich die Wege der beiden. Dort sei der Amokläufer bereits nicht mehr der Junge gewesen, der er vorher war.

Mobbing baute Hass auf

Immer wieder sei Ali von seinen Mitschülern gemobbt, geschlagen und bloßgestellt worden. "Es erschüttert mich, dass diese Mobber nun versuchen, sich herauszureden und sich sogar über den Amoklauf lustig machen", kritisiert Alis bester Freund seine Mitschüler.

"Der Hass hat sich in eine psychische Erkrankung, in eine Depression gewandelt", erklärt er. Mehrfach soll Ali seine Mordfantasien angesprochen haben, doch der Freund habe sie nicht ernstgenommen.

Isolation

"Irgendwann mussten wir alle den Kontakt abbrechen, weil uns das zu viel wurde." So wurde Ali durch seine Äußerungen schließlich in die Isolation getrieben. Wohl nur dadurch hat der Freund überlebt.

"Selbst ich, als sein ehemaliger bester Freund wurde von ihm zum McDonald's gelockt, sogar persönlich - nicht einmal über den Fake-Account", schreibt er in dem Facebook-Posting.

Er ging jedoch nicht hin und meldete sich sofort nach dem ersten Video, das veröffentlicht wurde, bei der Polizei. "Doch bis zum Schluss habe ich gehofft, dass ich mich irre und dass es einfach ein schlechter Zufall ist."

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