Zehn Millionen sahen die erste TV-Debatte der Kandidaten im Frankreich-Wahlkampf.
Frankreich wählt seinen neuen Staatschef in zwei Wahlgängen am 23. April und am 7. Mai. Einen Monat vor der Schicksalswahl trafen Montagabend die fünf aussichtsreichsten Kandidaten in einer TV-Debatte aufeinander.
Knapp zehn Millionen verfolgten den dreistündigen Monsterstreit, zwischenzeitlich hatten sogar 11,5 Millionen eingeschaltet. Was sie serviert bekamen, war: Alle gegen die rechtsextreme Marine Le Pen. Eine Blitzumfrage für den Sender BFMTV ergab danach Folgendes:
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Emmanuel Macron schnitt in der ersten TV-Debatte am besten ab. Der Polit-Neuling und Chef der unabhängigen Bewegung En Marche! war für 29 Prozent der Seher am überzeugendsten. Er ist der einzige klar proeuropäische Kandidat in der Riege.
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Jean Luc Melenchon, Vertreter der radikalen Linken, landete für alle überraschend auf Platz zwei (20 Prozent).
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Marine Le Pen, Rechtspolitikerin und Chefin des Front National kam nur auf Platz drei (19 Prozent). Sie spulte ihre Lieblingsthemen ab: „Schutz der Grenzen“, „Sicherheit für Franzosen“, „EU ist wie ein Vorhängeschloss“ oder: „Ich möchte nicht Merkels Vizekanzlerin sein.“
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François Fillon, Skandalpolitiker und Spitzenkandidat der Konservativen, erhielt trotz der Ermittlungen gegen ihn wegen angeblicher Scheinbeschäftigung seiner Familie ebenfalls 19 Prozent.
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Benoît Hamon, Kandidat der regierenden Sozialdemokraten, überzeugte am wenigsten, für ihn stimmten nur 11 Prozent.
Karl Wendl