Ming ist einer der Träger der diesjährigen "Right Livelihood Awards".
Der chinesische Unternehmer und Pionier in Sachen Solarenergie Huang Ming ist einer der Träger der diesjährigen "Right Livelihood Awards" (Alternative Nobelpreise). Der 53-jährige Gründer des Solarenergie-Musterprojekts "Solar Valley" in der chinesischen Provinzstadt Dezhou erhielt als Geschäftsmann den undotierten Ehrenpreis. Laut der Stiftung ist es das erste Mal in der über 30-jährigen Geschichte der Alternativen Nobelpreise, dass eine der Auszeichnungen nach China geht.
Die "Right Livelihood"-Stiftung gab ihre Entscheidungen am Donnerstag in Stockholm bekannt. Die drei weiteren, insgesamt mit 150.000 Euro dotierten Alternativ-Preise gehen an: die internationale Anti-"Land Grabbing"-Organisation GRAIN, die gegen die weltweite Entrechtung von Kleinbauern durch Massenlandkäufe kämpft; die tschadische Menschenrechtsaktivistin und Völkerrechtsanwältin Jacqueline Moudeina sowie an die US-Hebamme Ina May Gaskin. Letztere setzt sich für ein freies Entscheidungsrecht von Frauen für natürliche Geburten ein.
Visionär
Die Jury charakterisierte Huang Ming als "visionären, engagierten und leidenschaftlichen Unternehmer, der die Entwicklung der Solarthermie vorantreibt". Er habe das China-Solar-Valley Projekt gegründet, um ein "nationales und weltweites Beispiel für Solarenergie als realistische Alternative zu fossilen und nuklearen Energien und steigenden CO2-Emissionen zu setzen".
Right-Livelihood-Geschäftsführer Ole von Uexküll betonte den idealistischen Einsatz des 53-Jährigen. Dieser arbeite "nicht nur für die eigene Tasche, sondern er macht das für die Sache".
Gemeinnützige Organisation
GRAIN ist eine gemeinnützige internationale Organisation, die Kleinbauern und soziale Bewegungen in ihrem Kampf für Bio-Vielfalt in der Landwirtschaft und für demokratische Kontrolle über genetische Ressourcen unterstützt. GRAIN spielt seit über zwei Jahrzehnten eine führende Rolle im weltweiten Kampf gegen die Macht großer Konzerne über Nahrung und Lebensgrundlagen der Menschen.
In den letzten Jahren hat GRAIN laut der Right Livelihood Stiftung einen entscheidenden Beitrag zur Dokumentation und Kritik des rapide wachsenden Phänomens des so genannten "Land Grabbing" geleistet. Gemeint ist die Aneignung von Ackerland durch rechtlich fragwürdige Massenlandverkäufe oder Leasing-Verträge.
Diese werden meist zwischen internationalen Großkonzernen und nationalen oder halbstaatlichen Investmentagenturen abgeschlossen. Mitunter sind auch lokale Kriegsherren, Rebellenführer oder andere, demokratisch nicht legitimierte Akteure die Vertragspartner der westlichen Konzerne.