Hamburger Flughafen

Bewaffneter hält 4-jähriges Kind als Geisel

04.11.2023

Der Hamburger Flughafen Hamburg ist wegen des Eindringens eines bewaffneten Mannes in einem Auto auf das Vorfeld geräumt worden. Der Mann habe eine Waffe und damit bereits zwei Mal in die Luft geschossen.

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© APA/dpa/Daniel Reinhardt (Archivbild)
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Hamburg. Am Samstag um etwa 20.12 Uhr wurde ein Bewaffneter am "Hamburg Airport Helmut Schmidt" gesehen. Der unbekannte Mann wurde in einem Fahrzeug vor dem Terminal 1 gesichtet. Wie "Bild" berichtet, habe er mit dem Wagen eine Sicherheitsschranke durchbrochen und auf das Vorfeld gerast. Es gab einen Großalarm für Landes- und Bundespolizei.

Der Mann soll sein eigenes 4-jähriges Kind in seinem Wagen gefangen halten. Zuvor war die Rede von zwei Kindern, die der Mann als Geiseln halte. Seine Ehefrau hatte die Polizei alarmiert und warnte die Beamten per Notruf, dass ihr Mann mit dem Kind zum Flughafen rasen würde. Sicherheitskräfte bemerkten den Bewaffneten am Airport.

 

 

Schüsse aus Fahrzeug abgegeben

Im Flughafenbereich soll der Mann mehrere Feuer gelegt haben. Außerdem habe er mehrmals aus seinem Fahrzeug geschossen und sich mit dem Kind im Audi verschanzt, berichtet "Bild". Die Polizei steht inzwischen nach eigenen Angaben im Kontakt zu dem Bewaffneten. Es werde auf Türkisch verhandelt, sagte eine Sprecherin. Wie genau die Verständigung abläuft, konnte Thomas Gerbert, Sprecher der deutschen Bundespolizei, am Samstagabend zunächst nicht sagen.

Starke Kräfte der Landes- und der Bundespolizei seien vor Ort, sagte Gerbert. Sie befänden sich in der Nähe des Fahrzeugs. Darunter sei auch die Beweis- und Festnahmeeinheit der Bundespolizei. "Die sind sehr robust ausgestattet", so der Bundespolizei-Sprecher.

Der Mann habe zwei brennende Flaschen aus dem Auto geworfen, "eine Art Molotowcocktails", sagte Gerbert. Es sei kein Schaden entstanden, die Flughafenfeuerwehr habe die Flaschen löschen können. "Der Flughafen wird geräumt und ist es größtenteils auch schon", sagte eine Flughafensprecherin am Samstagabend. Es seien auch mehrere Maschinen bereits geräumt worden.

Der Flugverkehr wurde sofort komplett eingestellt und die Zugänge zu den Terminals gesperrt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort.

"Zurzeit keine Starts und Landungen möglich"

Auf der Homepage des Flughafens hieß es am Abend: "Aufgrund einer bundespolizeilichen Maßnahme sind zurzeit keine Starts und Landungen möglich." Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23.00 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden.

Die erwarteten Flüge kämen unter anderem aus Hurghada, Agadir, Malaga oder Lissabon, hieß es. Teilweise seien sie bereits umgeleitet worden, teils seien Flüge gestrichen worden. Wie es mit dem Flugverkehr weitergehe, hänge von der Einsatzlage ab, sagte die Sprecherin.

Bereits im Oktober war der Hamburger Flughafen gesperrt worden, damals allerdings wegen einer Anschlagsdrohung auf eine Maschine von Teheran nach Hamburg.

Im Juli hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Hamburger Flughafen für Stunden lahmgelegt. Der Flugbetrieb musste für mehrere Stunden aus Sicherheitsgründen eingestellt werden. Tausende Passagiere, darunter viele Familien mit Kindern, waren betroffen.

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