Mehr als 60 Verletzte - Angreifer fuhr mit Auto in Rekrutierungszentrum.
Im Südjemen sind bei einem Selbstmordanschlag nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 60 Personen seien mit Verletzungen in ein von der Organisation betriebenes Krankenhaus in der Stadt Aden gebracht worden, sagte ein Sprecher am Montag. Laut Augenzeugen fuhr der Angreifer mit seinem Auto in Rekrutierungszentrum des Militärs.
Der Attentäter hatte sich nach Angaben von Vertretern der Sicherheitskräfte mit seinem Auto vor einem Ausbildungslager der Armee Aden in die Luft gesprengt. Der Angriff richtete sich gegen vor dem Gebäude wartende Rekruten der Armee.
Zunächst gingen die Sicherheitskräfte von mindestens elf Toten aus, diese Zahl stieg aber rasant in die Höhe. Nach Angaben der Krankenhäuser in der Hafenstadt erlagen Dutzende Menschen ihren schweren Verletzungen.
IS bekannte sich zur Tat
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Selbstmordanschlag im Süden des Jemens mit mindestens 60 Toten bekannt. Ein Kämpfer des Islamischen Staates habe sich in der Stadt Aden in die Luft gesprengt, meldete das IS-Sprachrohr Amaq.
Im Jemen tobt seit rund zwei Jahren ein Bürgerkrieg. Houthi-Rebellen aus dem Norden des Landes haben große Teile des Jemen überrannt. Die Hafenstadt Aden steht unter Kontrolle von Kräften, die an der Seite der Regierung kämpfen. Sie wurde von der Regierung von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi zur provisorischen Hauptstadt des Jemen erklärt. Die Houthi-Rebellen kontrollieren die eigentliche Hauptstadt Sanaa.
Ein sunnitisches Militärbündnis unter der Führung Saudi-Arabiens unterstützt die Regierungstruppen mit Luftangriffen und bombardiert seit März vergangenen Jahres die Aufständischen. Das Chaos in dem armen Land machen sich Extremisten zunutze.