Kleinkind unter Opfern
Amoklauf: Serbe tötete 13 Menschen
09.04.2013
Täter erschoss Verwandte und Nachbarn. Unter den Opfern ist ein Kind.
Ein Amokläufer hat in einem serbischen Dorf ein Blutbad angerichtet. Der Mann habe am Dienstagmorgen in dem 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Belgrad gelegenen Ort Velika Ivanca 13 Menschen erschossen, darunter ein zweijähriges Kind, sagte der serbische Polizeichef Milorad Veljovic. Anschließend habe der Schütze versucht, sich selbst zu töten. Dabei habe er sich schwer verletzt. Auch zwei weitere Menschen, darunter die Frau des Schützen, seien schwer verletzt worden.
"Zwölf Menschen wurden auf der Stelle getötet, ein weiterer erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen", sagte Veljovic. "Die Ärzte versuchen das Leben der drei Verletzten zu retten, darunter das des Täters." Dem Polizeichef zufolge ereignete sich die Bluttat gegen fünf Uhr morgens in fünf verschiedenen Häusern, in denen Familienmitglieder des Schützen und Nachbarn lebten. Alle Opfer hätten zum Zeitpunkt des Angriffs geschlafen. Fast allen Opfern sei in den Kopf geschossen worden.
Laut einem Bericht des Fernsehsenders RTS war der mutmaßliche Täter etwa 60 Jahre alt. Das Tatmotiv sei noch unklar, sagte Veljovic. Es gebe fast niemanden mehr, der aussagen könne. "Fünf Häuser wurden praktisch ausgelöscht", sagte der Polizeichef. Der Mann habe eine Pistole benutzt, die er legal besessen habe. Zuerst habe er auf seinen 42-jährigen Sohn geschossen, dann auf seine Mutter. Er habe danach seine Frau verletzt und anschließend in den vier Nachbarhäusern auf die weiteren Opfer geschossen. Die Polizei habe den Schützen mit einem Kopfschuss im Hof eines der Häuser aufgefunden.
Aus Polizeikreisen verlautete, die Ermittler suchten in der Vergangenheit des Mannes nach Hinweisen auf ein Motiv. In seinem Alltag gebe es nichts, was auf ein solches Verbrechen hindeuten könnte. Die Nachbarn zeigten sich fassungslos. Der Täter sei nie gewalttätig aufgefallen. Der Amoklauf erinnert an eine ähnliche Tat im Jahr 2007. Im Dorf Jabukovac bei Negotin in Ostserbien hatte damals ein 39-jähriger Mann mit seinem Jagdgewehr neun Menschen erschossen. Allerdings war der Täter zuvor seit vielen Jahren in psychiatrischer Behandlung gewesen.