Sechs Menschen wurden von dem Amokläufer in einem Einkaufszentrum erschossen.
Einen Tag nach dem blutigen Amoklauf in einem Einkaufszentrum südlich von Amsterdam rätselt die Polizei weiter über die Motive des Täters. Der 24-Jährige habe bei seiner Mutter einen Abschiedsbrief hinterlassen, darin aber nichts über seine Beweggründe mitgeteilt, sagte die ermittelnde Staatsanwältin Kitty Nooy. Der Amokschütze hatte am Samstag in einem Einkaufszentrum der Ortschaft Alphen aan den Rijn mit einer Maschinenpistole um sich gefeuert und sechs Menschen getötet sowie mehr als 15 verletzt, ehe er sich mit einem Kopfschuss das Leben nahm.
Mitglied im Schützenverein
Der Täter war Mitglied eines Schützenvereins. Laut Staatsanwaltschaft waren ihm in den vergangenen Jahren insgesamt fünf Waffenscheine ausgestellt worden. Er sei zuletzt im Besitz von drei Waffen gewesen. Nach Angaben von Zeugen erschoss der mit einer militärischen Tarnjacke bekleidete Amokläufer bereits auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum "De Ridderhof" einen Mann. Er sei dann "äußerlich völlig ruhig" in das Gebäude gegangen und habe blindlings um sich gefeuert. Viele Menschen seien in Panik und Todesangst geflohen.
Staatsanwältin Nooy erklärte, im Auto des Amokschützen sei ein Brief mit Hinweisen zu angeblich in diesen Einkaufszentren deponierten Bomben gefunden worden. Die Polizei ließ drei weitere Einkaufszentren sowie die umliegenden Wohnungen in der rund 40 Kilometer südlich von Amsterdam gelegenen Region evakuieren. Bei Durchsuchungen der Einkaufszentren wurde jedoch kein Sprengstoff entdeckt. Die Anrainer konnten in der Nacht in ihre Häuser zurückkehren.