Muslime in Weißglut
Angst vor blutigem Freitag
20.09.2012
Wut über Mohammed-Video eskaliert – heute Freitagsgebet.
Reine Provokation oder ein Beweis für Meinungsfreiheit? Auch das deutsche Satire-Magazin Titanic bringt trotz der anhaltenden Protestwelle in der moslemischen Welt ebenfalls eine Islam-Ausgabe heraus. Zuvor hatten schon Mohammed-Karikaturen im französischen Magazin Charlie Hebdo für einen Sturm der Entrüstung bei Moslems gesorgt. Auch ein kurioser Schmähfilm aus den USA hatte international Moslems zur Weißglut gebracht.
Auf dem deutschen Titelblatt ist Ex-First-Lady Bettina Wulff in den Armen eines blutrünstigen arabischen Kriegers mit Schwert zu sehen, der den Propheten Mohammed darstellen soll. Titanic-Chefredakteur Leo Fischer glaubt nicht, dass er damit Moslems beleidigt: „Wir sehen uns absolut auf der Seite der Rechtgläubigen.“
Für Paris und Berlin gilt schon Alarmstufe Rot
Die deutsche Regierung rief jedenfalls vor den Freitagsgebeten Alarmstufe Rot aus. Aus Angst vor Angriffen radikaler Islamisten werden alle deutschen Einrichtungen wie Botschaften und Schulen in islamischen Ländern geschlossen, zusätzlicher Schutz wurde angefordert.
Auch Frankreich muss wegen der Mohammed-Karikaturen alle Botschaften schließen. Trotzdem will die Zeitung Charlie Hebdo heute mit einer zweiten Auflage ihrer aktuellen Ausgabe erscheinen. Einige Mohammed-Karikaturen zeigen den Propheten in Ausübung abartiger sexueller Praktiken.
Neue Ausschreitungen gegen Gotteslästerer
Prompt kam es am Donnerstag zu neuen schweren Ausschreitungen: Im Iran griffen Hunderte die französische Botschaft in Teheran an. Ein großes Polizeiaufgebot hinderte die aufgebrachte Menge daran, das Botschaftsgelände zu stürmen. „Wir kämpfen, wir sterben, aber wir werden niemals Schande über uns bringen lassen“, riefen die Iraner.
Für heute sind in nahezu allen islamischen Ländern Moslems zu Großdemonstrationen aufgerufen. Pakistan verkündete sogar einen Staatsfeiertag, damit die Bürger genug Zeit für Demonstrationen haben.
Schauspielerin klagt Produzent
Jetzt verklagt eine der Hauptdarstellerinnen des Mohammed-Schmähfilmes den Produzenten und YouTube: Sie wurde betrogen.
Los Angeles. Jetzt sollen US-Richter das explosive Lästervideo vom Netz nehmen? Eine der Hauptdarstellerinnen in Unschuld der Muslime, Cindy Lee Garcia (Bild), klagte nun Produzent Nakoula Basseley Nakoula wegen Betrug und Verleumdung. Außerdem sei sie nun permanent in Lebensgefahr.
Der Provokateur, verurteilter Dealer und Schwindler hätte sie „hinters Licht geführt“: Anfangs übernahm sie eine Rolle in einem angeblichen „historischen Abenteuerfilm in der Wüste“. Es gab beim Projekt Wüstenkrieger am Set keine Hinweise auf Mohammed oder Religion. Erst später wurden die Dialoge mit der wüsten Lästerei ersetzt.
Schadenersatz. Garcia verklagte auch YouTube und Eigentümer Google: Sie verlangt die sofortige Löschung des 14-Minuten-Trailers. Das wies jedoch ein Richter ab. Dennoch will sie ordentlich Schadenersatz.