Neuer Kalter Krieg

Angst vor Putins Rache

27.03.2018

Die Giftaffäre spaltet die Welt. 140 russische Diplomaten wurden mittlerweile ausgewiesen. 

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© APA/AFP/POOL/ALEXANDER ZEMLIANIC
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Die Situation wird immer bedrohlicher, viele Experten sprechen bereits von einem neuen Kalten Krieg. Der Streit zwischen London und Moskau hat fast die ganze Welt eingeholt.

Hintergrund ist der Nervengiftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal (66) und seine Tochter Julia in Großbritannien. Die britische Regierung macht Moskau für die Attacke verantwortlich. Der Zustand der beiden Opfer ist immer noch sehr ernst.

Als Reaktion haben mittlerweile 25 Staaten (18 aus der EU) und auch die NATO in einer konzertierten Aktion insgesamt 140 russische Di­plomaten zur Ausreise aufgefordert. Es ist ein diplomatischer Super-GAU. Niemals zuvor gab es eine ähnlich große Ausweise-Aktion.

Rache. Jetzt blickt die Welt gespannt Richtung Moskau. Präsident Wladimir Putin wird garantiert mit aller Härte zurückschlagen. Die Frage ist, wann und wie er seinen Rachefeldzug führt. Im Hintergrund laufen die Vorbe­reitungen jedenfalls auf Hochtouren, erklärte der Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Die Sprecherin des Außenministeriums, Marija Sacharowa, sprach die Drohung ein wenig konkreter aus: „Es wird gegen jedes einzelne Land Maßnahmen geben, das russische Diplomaten ausweisen will.“


Österreich will fix keine ­Diplomaten ausweisen

Aufklärung. Aus Österreich werden jedenfalls keine russischen Diplomaten ausgewiesen – diese Entscheidung verteidigte FP-Außenministerin Karin Kneissl auch am Dienstag. Sie fordert eine „volle Aufklärung der Sachverhalte“. Auch wenn sich herausstelle, dass Russland für die Anschläge verantwortlich sei, würde Österreich niemanden ausweisen, sagte die Ministerin.

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