Als Vergeltung für die Anschläge von Paris hat die Hackergruppe Anonymous nach eigenen Angaben mehr als 5500 Twitter-Konten von Anhängern der Jihadistenmiliz ISIS lahmgelegt. Die Hacker haben auch bereits begonnen, Namen und persönliche Informationen von ISIS-Kämpfern zu veröffentlichen.
Zusammenarbeit mit Behörden
Wie ehemalige Anonymous-Hacker berichten, gibt die Organisation Daten nun direkt an den US-Geheimdienst weiter. Mitglieder der so genannten Ghost Security Group (#GhostSec) gingen damit eine Allianz mit den Behörden ein, nachdem man in Vergangenheit eher lose Gefechte mit Geheimdiensten geschlagen hatte. Die Zusammenarbeit hatte auch der Ex-CIA Chef David Petraeus gegenüber Foreign Policy bestätigt. “Wir begrüßen die Zusammenarbeit.“ Die erhaltenen Informationen seien jedenfalls extrem wertvoll für die Geheimdienste.
Für Verwirrung sorgte diese neue Strategie auch innerhalb von Anonymous. Wie ein Mitglied auf Twitter offenbarte, gibt es jetzt zwei unterschiedliche Teams unter dem Namen #GhostSec. Ein Teil arbeite mit den Behörden zusammen, ein anderes lehnt dies strikt ab.
Ziel der Hacker-Gruppe
Anonymous will mit unterschiedlichen Hacker-Methoden dafür sorgen, dass die ISIS keine Propaganda mehr im Internet verbreiten kann. Wie das die Hacker anstellen wollen, können Sie hier nachlesen:
>>>Nachlesen: So will Anonymous ISIS angreifen
Durchklicken: Anonymous-Attacken gegen ISIS
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Übernahme von Social Media Accounts
Der IS nutzt soziale Medien stark für seine Propagandazwecke. Anonymous will sich in die Accounts einhacken und dann über die Konten der Terroristen ihre eigenen Botschaften verbreiten. Diese Methode haben die Hacker-Aktivisten auch schon angewendet, als sie dem Ku Klux Klan den Krieg erklärten.
Löschen von Social Media Accounts
Darüber hinaus wird die Hacker-Gruppe auch versuchen, Social Media Accounts der IS-Terroristen zu löschen. Dann kann der IS seine Botschaften und Propaganda nicht mehr mit seinen Anhängern und dem Rest der Welt teilen. Die ISIS nutzt alle großen Netzwerke – darunter Facebook, Twitter, YouTube und Instagram. Werden diese Konten gelöscht, ist die Verbreitung von Propaganda-Material ungleich schwerer.
Doxing-Methode
Unter Doxing versteht man eine Internet-Aktivität, bei der zunächst Informationen über die Zielperson(en) gesucht und im Anschluss daran an die Öffentlichkeit gebracht werden. Auch diese Methode wendete Anonymous bereits beim Kampf gegen den Ku Klux Klan an. Damals übernahmen sie einen Twitter-Account des Ku Klux Klan und veröffentlichten über diesen einen Link, der zu einer Liste führte, auf dem Informationen über zahlreiche Mitglieder des Ku Klux Klans veröffentlicht wurden. Nun sollen persönliche Daten (Name, Adresse, Decknamen, etc.) der IS-Terroristen veröffentlicht werden. So könnten diese von Militär-Einheiten dann gejagt werden.
DDOS-Attacken
DDOS (distributed denial-of-service) Attacken zählen zu den beliebtesten Werkzeugen aller Hacker. Hier werden die Server des Opfers (Unternehmen, Regierung, Netzwerke, etc.) solange mit Anfragen überschüttet, bis die Webseite down geht. Selbst Facebook wurde bereits Opfer einer solchen Attacke. Nun wird Anonymous diese Methode vermehrt gegen ISIS-Webseiten anwenden. Denn sobald eine Seite im Internet nicht mehr aufrufbar ist, kann sie auch nicht mehr für Propagandazwecke „missbraucht“ werden.
Google Bombe
Um eine sogenannte "Google Bombe" umzusetzen, braucht es viel Hacker-Know-How. Doch Anonymous ist dazu in der Lage. Bei dieser Methode wird der Algorithmus der Google-Suche so manipuliert, dass bei gewissen Suchanfragen (z.B.: ISIS oder IS) nur mehr jene Suchergebnisse auftauchen, die die Hacker sehen wollen. Hier also solche, die gegen die Terroristen sind. Anonymous hat diese Methode bereits erfolgreich beim Kampf gegen Scientology angewendet.