NATO-Sprecher verurteilen Veröffentlichung von Dokumenten aufs Schärfste.
Hacker der Untergrundgruppe Anonymous wollen in Computer der NATO eingedrungen sein. Das Militärbündnis prüfte Angaben der Gruppe, wonach dabei geheime Informationen entwendet worden sein sollen. "Sicherheitsexperten der NATO prüfen diese Behauptungen", teilte ein Sprecher am Donnerstag in Brüssel mit. "Wir verurteilen aufs Schärfste die Veröffentlichung von Dokumenten, die als geheim eingestuft sind. Das ist eine potenzielle Gefahr für die Sicherheit der NATO-Verbündeten, der Streitkräfte und Bürger."
Die Hacker erklärten am Donnerstag über Twitter, "viel geheimes Material" zu haben und veröffentlichten zwei Dokumente, die von der NATO stammen sollen. Das Militärbündnis bestätigte die Authentizität der Dokumente jedoch nicht. Die Hacker-Gruppe will ein Gigabyte an Daten von der NATO ausgespäht haben. Das meiste davon könne aber nicht veröffentlicht werden. Das sei "unverantwortlich", teilte sie in einer Twitter-Mitteilung mit.
Die Hackergruppe Anonymous hat keine Führung, keine feste Organisation und keine Zentrale. Weil es keine klar umrissene Führung gibt, wechseln auch die Ziele der Gruppe. Ihre Angehörigen verbinden sich ad hoc zu einzelnen "Operationen". Zuletzt waren in einem internationaler Schlag gegen die Web-Rebellen der Hackergruppe in den USA, Großbritannien und den Niederlanden 21 Personen festgenommen worden, denen unter anderem die Beteiligung an Attacken auf Webseiten führender Kreditunternehmen vorgeworfen wird.