766 Fälle
Antisemitismus 2014 um 38 Prozent gestiegen
15.04.2015
Die meisten Fälle gab es demnach in Frankreich zu verzeichnen.
Die Zahl antisemitischer Gewalttaten ist nach Angaben des Kantor-Zentrums für die Erforschung des zeitgenössischen europäischen Judentums in Tel Aviv weltweit 2014 stark gestiegen. Am Mittwoch wurde die Untersuchung des Zentrums veröffentlicht: 2014 wurden demnach 766 Fälle erfasst, 38 Prozent mehr als 2013. Dazu zählen auch Vandalismus oder Drohungen gegen jüdische Personen oder Einrichtungen.
Meisten Fälle in Frankreich
Die meisten Angriffe gab es demnach in Frankreich (164). In Deutschland habe sich die Zahl 2014 mehr als verdoppelt (76 nach 36 im Jahr 2013). Einer der Gründe für den Anstieg war dem Bericht zufolge der Gaza-Krieg im Sommer 2014.
Als Folge des erstarkenden Antisemitismus seien einige Juden in Europa gezwungen, Gemeindeeinrichtungen wie Synagogen zu meiden, erklärte Moshe Kantor, Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, in einer Mitteilung.
Kantor forderte stärkere Sicherheitsmaßnahmen und eine Koordination der EU-Staaten, um Juden zu schützen. "Das aktuelle System versagt bei diesem Problem und dabei, den nächsten Angriff zu verhindern", sagte Kantor.