Norwegischer Attentäter lehnt Einstufung als schuldunfähig ab.
Der Anwalt des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik hat kurz vor der Urteilsverkündung bekräftigt, dass sein Mandant als eigenverantwortlicher Täter eingestuft und nicht in die Psychiatrie eingewiesen werden will. Wenn das Gericht in Norwegen am Freitag eine Haftstrafe gegen Breivik verhänge, werde dieser auf eine Berufung verzichten, sagte sein Anwalt Geir Lippestadt am Donnerstag. Dagegen stehe für Breivik fest, dass er in die Berufung gehen wolle, wenn er als nicht schuldfähig eingestuft werde.
Der 33-jährige Rechtsextremist ist geständig, am 22. Juli 2011 bei einem Bombenanschlag in Oslo und dem anschließenden Massaker an den Teilnehmern eines Jugendsommerlagers der Arbeiterpartei auf der Insel Utöya insgesamt 77 Menschen getötet zu haben. Dennoch plädierte er in seinem Schlusswort am 22. Juni auf Freispruch wegen "Notwehr", da er mit seinen "präventiven Angriffen" das norwegische Volk, dessen Kultur und Land vor einer Islamisierung habe bewahren wollen.
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Breiviks Verteidiger-Team (l. nach r.): Geir Lippestad, Vibeke Hein Baera, Odd Ivar Groen und Tord Jordet
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Geir Lippestad (47), der Chef des Teams. Seine Kanzlei ist eine der größten in Oslo.
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Vibeke Hein Baera (47), besucht Breivik regelmäßig im Gefängnis: "Das kostet Energie."
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Tord Jordet, Juniorpartner in der Kanzlei - auch er besucht Breivik regelmäßig.
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Odd Ivar Groen (30), Advokat, verteidigt sich: "Wir sind Anwälte, keine Medienstars."
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Breiviks Anwälte-Team (l. nach r.): Odd Ivar Groen, Tord Jordet, Vibeke Hein Baera und Geir Lippestad.
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Verteidigerin Vibeke Hein Baera (r.) mit Breivik vor Gericht.
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Verteidiger Geir Lippestad mit Breivik (r.) vor Gericht.
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Verteidiger Geir Lippestad (r.) unterhält sich mit Staatsanwältin Inga Bejer Engh (l.).
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Staatsanwältin Inga Bejer Engh (l.) und Breivik (r.), überwacht von seinem Verteidiger Geir Lippestad (m.), bei einer Diskussion in der Mittagspause der Gerichtsverhandlung.
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Staatsanwältin Inga Bejer Engh (l.) und Breivik (r.), überwacht von seinem Anwalt Tord Jordet (m.), bei einer Diskussion in der Mittagspause der Gerichtsverhandlung.
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Odd Ivar Groen (l.), Tord Jordet, Vibeke Hein Baera (r.) beraten sich nach dem ersten Verhandlungstag im Oslo-Killer-Prozess.
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Breivik-Verteidiger Geir Lippestad (r.) beim Handshake mit Psychiater Torgeir Husby (l.).
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Breivik-Verteidigerin Vibeke Hein Baera (m.) beim Handshake mit Staatsanwalt Svein Holden (l.).
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Tord Jordet (l.) und Vibeke Hein Baera (r.) beraten gemeinsam, nach dem ersten Verhandlungstag im Oslo-Killer-Prozess.
Während die Täterschaft durch das Geständnis des Attentäters klar ist, ist völlig offen, ob das Gericht Breivik als schuldfähig oder -unfähig einstuft. Wird der Attentäter für schuldfähig befunden, droht ihm eine langjährige Gefängnisstrafe. Halten ihn die Richter dagegen für unzurechnungsfähig, folgt eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie.
Auch in den vergangenen Wochen sei Breivik "ruhig" gewesen und habe "keine Anzeichen von Reue" gezeigt, sagte der Anwalt. Das Gericht in Oslo will das Urteil am Freitag ab 10.00 Uhr (MESZ) verkünden. Die Staatsanwaltschaft will den Angeklagten trotz Zweifeln und sich widersprechender Experten als unzurechnungsfähig eingestuft wissen und ihn in die Psychiatrie schicken. Sie stützt sich auf ein Gutachten, das Breivik "paranoide Schizophrenie" attestierte.
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Als das Gericht seinen selbstproduzierten Clip zeigt, kamen Breivik die Tränen.
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Als das Gericht seinen selbstproduzierten Clip zeigt, kamen Breivik die Tränen.
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Als das Gericht seinen selbstproduzierten Clip zeigt, kamen Breivik die Tränen.
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Als das Gericht seinen selbstproduzierten Clip zeigt, kamen Breivik die Tränen.
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Als das Gericht seinen selbstproduzierten Clip zeigt, kamen Breivik die Tränen.