Die Telefonprotokolle sollen die Unschuld des deutschen Verdächtigen beweisen.
Auch vier Monate nach dem neuen Zeugenaufruf im Fall Maddie hoffen die Ermittler weiter, einen entscheidenden Beweis gegen einen 43-jährigen Verdächtigen Christian B. zu finden. Die Staatswanwaltschaft geht davon aus, dass der Deutsche das Mädchen entführt und ermordet hat. Ziel der Ermittlungen sei es derzeit, den Tatverdacht zu erhärten.
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"Mein Klient ist unschuldig"
Der Anwalt des mutmaßlichen Täters will nun aber die Unschuld des 43-jährigen Deutschen beweisen. Friedrich Fulscher stellte gegenüber dem „Mirror“ klar: „Mein Klient hat dieses Verbrechen nicht begangen.“
Der Anwalt ist davon überzeugt, dass die Telefonunterlagen seinen Mandanten entlasten können. Demnach hätte Christian B. nur eineinhalb Minuten Zeit gehabt, das Mädchen zu entführen. „Wenn die Zeugenaussagen korrekt sind, gab es ein Zeitfenster von einer Minute und 30 Sekunden, in dem das Kind hätte entführt werden können.“
Ermittler gehen von Mord aus
Anfang Juni hatten das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig mitgeteilt, dass sie gegen einen 43-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts ermitteln. Es handle sich um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter. Der Mann soll die dreijährige Madeleine McCann 2007 aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve entführt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind tot ist.
Derzeit sitzt der Mann in Kiel wegen Drogenhandels in Haft. Ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung beschäftigte zuletzt auch den deutschen Bundesgerichtshof. Außerdem wird eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes erwartet, weil der 43-Jährige eine Aufhebung eines Braunschweiger Urteils wegen Vergewaltigung fordert. Zu dem Vorwurf, Maddie entführt und ermordet zu haben, äußerte sich der Verdächtigte laut seinem Verteidiger zuletzt nicht.