Farina C. soll in bayerischer Pension gemordet haben. In ihrer Wohnung fand man zwei Leichen.
Es ist die Gruselstory des Jahres: Fünf Menschen sind tot. Drei davon starben durch eine Armbrust. Noch sind die Hintergründe völlig mysteriös. Die Ermittler arbeiten auf Hochtouren. Einer der Ansätze: Waren die Toten Mitglieder eines Sex-Zirkels mit mittelalterlichem Bezug? Das einzige männliche Opfer könnte der Guru der Gruppe gewesen sein, das jedenfalls berichtet der TV-Sender RTL.
Vermieter: "Waren devot"
Der Mann, Torsten W. (53), lebte, wie jetzt herauskam, einige Zeit auf einem alten Reiterhof. Der Vermieter berichtet gegenüber Bild jetzt u. a. von einem lesbischen Pärchen, das mit Torsten W. lebte: „Der Umgangston mit denen war seltsam. Die waren fast devot.“
Mitglieder in Ritterverein
Immer deutlicher wird indes: Farina C. tötete wohl zumindest drei der fünf Opfer. Die 30-Jährige aus Niedersachsen war Verkaufsleiterin einer Bäckereikette. Sie war, wie die anderen, Mitglied in einem Ritterverein.
Kamen aus Österreich
Farina C., Kerstin E. (33) und Torsten W. reisten am Freitag, aus Österreich kommend, in die Pension in Passau. Die drei zogen sich in ihr Zimmer zurück. Was dann geschah, beschreibt die Obduktion, die jetzt veröffentlicht wurde. Es war wohl „Töten auf Verlangen“.
Keine Kampfspuren
Kerstin E. und Torsten W. lagen im Bett. Sie wurden von einem Pfeil aus einer Armbrust direkt ins Herz getroffen und getötet. Dennoch wurden noch mehr Pfeile in die Körper geschossen. Dann, so die Staatsanwaltschaft, schoss sich wohl Farina C. mit der Armbrust selbst in den Hals.
Rätsel um zwei weitere Morde
Zwei weitere Leichen fand die Polizei in der Wohnung der Bäckerin in Wittingen. Es sind die Lebensgefährtin (35) von Farina C. und eine junge Frau (19). Verdacht: Es könnte Carina U. sein, die seit Jahren vermisst wird. Sie soll zu Torsten W. und wohl auch zur Sexsekte Kontakt gehabt haben.
Die Todesursache der beiden Frauen ist noch unklar, es wurden keine Pfeile gefunden. „Wir haben keine Spuren von Gewalteinwirkung gefunden“, sagt Staatsanwältin Christina Pannek zu ÖSTERREICH.
Sehr rätselhaft: Eine Lehrerin aus dem Ort gilt als vermisst. Ermittler befürchten einen Zusammenhang.
Ermittler: "Sie waren eine Zeit lang in Österreich"
„Wir sind jederzeit bereit, zu helfen“, sagt David Furtner von der oberösterreichischen Polizei. Es wird wohl auch schon sehr bald ein Ansuchen der bayrischen Behörden kommen.
Denn eine sehr wichtige Spur führt direkt nach Österreich. Am Tatort fand die Polizei drei Armbrüste. Eine davon wurde kurz zuvor in Österreich gekauft. „Wir haben eine Rechnung dazu gefunden“, sagt die Staatsanwaltschaft Passau zu ÖSTERREICH.
Die drei Toten aus der Pension haben sich „eine gewisse Zeit in Österreich aufgehalten“. Auch das wird Inhalt der Ermittlungen sein.
Reisten sie durch Österreich? Eine Erklärung könnten diverse Mittelalterfeste liefern – die Toten waren Teil dieser Szene. Innerhalb kurzer Zeit fand eine Vielzahl an Ritterveranstaltungen statt. Am 3., 4. und 5. Mai, dem Wochenende vor dem Tod, etwa in Imst (T), auf Schloss Rosenburg (NÖ) und in Alt-Erlaa (W).