Der isländische Vulkan Grimsvötn hat sich wieder beruhigt.
Das Szenario erinnerte an das Chaos vor einem Jahr: Am Mittwoch sind wieder Flüge wegen Vulkan-Asche in der Luft ausgefallen. Davon waren auch deutschen Städte betroffen, es fiel auch ein Flug der Austrian Airlines (AUA) von Wien-Schwechat nach Hamburg in der Früh aus. Aber dieses Mal dauerte die Sperrung nur Stunden. Der isländische Vulkan Grimsvötn schleudert inzwischen keine Asche mehr sehr hoch in die Atmosphäre. Das teilte ein Sprecher des Meteorologischen Institutes in Reykjavik mit. Der am Samstag ausgebrochene Vulkan produziere nur noch eine 200 bis 300 Meter hohe Rauchsäule.
Neue Eruption ist unwahrscheinlich
Weil sich aber noch riesige Mengen Flugasche vom Beginn des Ausbruch über Europa ausbreiten, müsse weiter mit Beschränkungen für den Flugverkehr gerechnet werden. Ein Wiederaufleben des Ausbruchs mit neuer Flugasche sei "sehr unwahrscheinlich", sagte der Geophysiker Gunnar Gudmundsson vom Meteorologischen Institut.
AUA sieht keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen
"Heute werden keine weiteren Flüge von Österreich wegen der Vulkanasche gestrichen", betonte ein Sprecher der AUA. "Es sind nach aktuellem Stand auch keine solchen Maßnahmen für diese Woche mehr zu erwarten. Das heißt, der Flugverkehr normalisiert sich."
Zehntausende Reisende von Aschewolke behindert
Obwohl der Betrieb auf den norddeutschen Airports nur für einige Stunde ruhte, blieben die Folgen gravierend: Hunderte Flüge wurden gestrichen, die Aschewolke durchkreuzte die Reisepläne von Zehntausenden Passagieren. Am Vormittag gab die Deutsche Flugsicherung (DFS) dann weitgehend Entwarnung: Nacheinander öffneten die Flughäfen in Bremen, Hamburg und Berlin. Wegen der Schließungen im Norden blieben in ganz Deutschland Maschinen am Boden, darunter in Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Hannover und München. Reisende mussten auf Züge oder das Auto ausweichen.
Wolke zieht gen Osten
Die Wolke ziehe langsam nach Nordosten in Richtung Polen und Ostsee ab, teilten Meteorologen mit. Die Vulkanasche ist weniger konzentriert als nach dem Ausbruch vom vergangenen Jahr, sagte der Physiker Cornelius Schiller vom Forschungszentrum Jülich. Vor etwa einem Jahr war der isländische Vulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen und hatte Europa ins Flugchaos gestürzt.
Wenig Beeinträchtigungen in Rest-Europa
Abgesehen von Deutschland lief der Flugbetrieb in Europa weitgehend normal. Am Dienstag waren wegen der Aschewolke 500 Flüge vor allem über Großbritannien annulliert worden. Dies war laut Eurocontrol aber nur ein minimaler Teil des gesamten Flugverkehrs in Europa, der sich auf rund 29.000 Starts und Landungen summierte. Die Lage in Großbritannien entspannte sich am Mittwoch.
Der Ausbruch des isländischen Gletschervulkans Eyjafjallajökull hatte im Frühjahr 2010 wochenlang zum Ausfall tausender Flüge geführt. Damals fehlten Grenzwerte für die Aschekonzentration in der Luft. Inzwischen gelten drei Zonen - das Fliegen in Regionen mit geringer Konzentration ist erlaubt. Der Grimsvötn war am Samstag ausgebrochen. Die Aschewolke erreichte zeitweise eine Höhe von 20 Kilometern.
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18:30 Uhr: Die Lage nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Grimsvötn hat sich beruhigt. Der Flugverkehr über Europa ist nur noch teilweise beeinträchtigt, eine weitere schwere Eruption gilt als unwahrscheinlich. Bei der AUA rechnet man nicht damit, dass bis zum Ende der Woche weitere Maßnahmen - etwa Flugstreichungen - notwendig werden. Mit diesem erfreulichen Stand schließen wir unseren Ticker und bedanken uns fürs Mitlesen!
16:13 Uhr: Die Rauchwolke über Grimsvötn ist mittlerweile nur mehr 200 bis 300 Meter hoch, teilt das Meteorologische Institut in Reykjavik mit. Ein Wiederausbruch mit großen Mengen Flugasche sei sehr unwahrscheinlich. Nur die noch in der Atmosphäre befindliche Asche der bisherigen Ausbrüche könnte noch zu Einschränkungen im Flugverkehr führen. Die Lage normalisiert sich jedoch zusehends: Laut einem AUA-Sprecher werden heute keine Flüge mehr gestrichen und bis Ende der Woche ist nicht mit weiteren Maßnahmen zu rechnen. Heute morgen war aufgrund der Aschewolke ein Flug von Wien nach Hamburg gecancelt worden.
15:51 Uhr: Die Angst vor der Aschewolke geht im Luftverkehr wieder um. Nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Grimsvötn gab es vorübergehend wieder Luftraumsperren in Nordeuropa und gestrichene Flüge. Doch nicht alle verfluchen die Asche: So machte die Informationsplattform "Verträglich Reisen" am Mittwoch darauf aufmerksam, dass Bus, Bahn und Fähren Asche sichere und darüber hinaus deutlich umweltfreundlichere Alternativen darstellen.
14:42: Der isländische Vulkan Grimsvötn schleudert keine Asche mehr in die Atmosphäre. Das teilte ein Sprecher des Meteorologischen Institutes in Reykjavik am Mittwoch mit.
13:58 Uhr: Die Aschewolke könnte im Lauf des Tages Teile Polens erreichen, erklärte die Sprecherin von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas, Helen Kearns, in Brüssel.
13:27 Uhr: Derzeit soll die Aschewolke weniger als fünf Kilometer hoch sein.
12:50 Uhr: Aufatmen in Österreich: Die Aschewolke wird den Osten des Landes knapp verpassen. Sie hat sich zweigeteilt. Nach den Berechnungen der Zentralanstalt für Geodynamik und Meteorologie (ZAMG) befand sich der erste Teil der Wolke am Mittwochvormittag über Deutschland und zog weiter nach Südosten ab. Der zweite Teil der Aschewolke wird bis Freitag bis nach Spanien ziehen. Sie schwenkt auch über die Britischen Inseln. Auch diese Wolke betrifft laut ZAMG Österreich aber bis auf weiteres nicht.
12:28 Uhr: Der Ausbruch des Grimsvötn war deutlich stärker als der des Eyjafjallajökull vor mehr als einem Jahr. Innerhalb der ersten 36 Stunden nach der Eruption spuckte der Grimsvötn bereits die gleiche Aschemenge wie der Eyjafjallajökull während seiner ganzen Ausbruchsperiode im Jahr 2010, sagte Michael Ableidinger, Leiter der Abteilung für Meteorologie bei der Austro Control. Der wesentlichste Unterschied zwischen den beiden sei die Art der Lava. Der Grimsvötn liegt unter einer dicken Eisdecke. Seine Aschepartikel seien größer und grobkörniger. Dadurch sind sie auch schwerer und sinken dadurch schneller zu Boden. Die direkte Beeinträchtigung an Ort und Stelle sei darum auch größer.
Hier gehts zum aktuellen Flugplan von Wien Schwechat
12:00 Uhr: Der Flughafen Hamburg ist wieder offen. Der erste Flieger startet um 12.15 Uhr Richtung London-Heathrow.
11:45 Uhr: Der österreichische Flugverkehr ist von der Aschewolke bisher nur indirekt betroffen: Flugausfälle aufgrund von Schließungen in nordeuropäischen Ländern gab es bisher kaum. Wenn, dann seien Verbindungen nach Norddeutschland (Hamburg und Berlin) betroffen, hieß es vonseiten des Airports in Wien-Schwechat.
11:36 Uhr: Der Flughafen in Bremen ist bereits wieder geöffnet, Hamburg soll um 12 Uhr, Berlin um 14 Uhr folgen.
11:27 Uhr: Die Austro Control gibt Entwarnung: "Es schaut nicht danach aus, dass die Wolke den österreichischen Flugverkehr heute oder morgen beeinträchtigen könnte", so Sprecher Markus Pohanka.
11:16 Uhr: Die Sperre über Hamburg wird um 12 Uhr wieder aufgehoben. Die Sicherheitskontrollen sind bereits seit 11 Uhr wieder offen.
11:10 Uhr: Nach der Streichung Hunderter Flüge in Großbritannien hat sich dort der Luftverkehr schrittweise wieder normalisiert. Am Mittwoch werde es voraussichtlich keine Vulkanasche im britischen Luftraum mehr geben, teilte die britische Luftverkehrsbehörde NATS mit.
11:00 Uhr: Der Flugraum über Berlin ist jetzt gesperrt.
10:49 Uhr: In Frankfurt sind bisher 26 Passagierflüge ausgefallen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Auch Fluggäste mit Ziel Berlin mussten sich auf Ausfälle einstellen.
Flugausfall: Diese Rechte haben Sie!
10:18 Uhr: Während der Grimsvötn langsam ruhiger wird, droht ein weiterer isländischer Vulkan auszubrechen. Auf dem Vulkan Hekla wurde eine 20 Kilometer breite Beule entdeckt, berichtet der "Spiegel". Magma sei unterirdisch aufgestiegen und drücke den Boden nach oben, vermuten Experten.
10:06 Uhr: Die Aschewolke wird am Freitag Österreich erreicht haben. Völlig unklar ist jedoch, in welcher Konzentration. Heute messen Experten die Dichte der Vulkan-Partikel in der Luft. Sobald das Ergebnis feststeht, wird man sagen können, ob es auch bei uns zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr kommen wird.
09:57 Uhr: Ausläufer der Aschewolke haben am Mittwoch früh Mittelschweden, die Aland-Inseln und Südostfinnland erreicht. Das finnische Meteorologie-Institut maß in Turku bereits erhöhte Partikelwerte und verzeichnete eine leichte Verringerung der Luftqualität.
09:37 Uhr: Gute Nachrichten aus Island: Der Vulkan Grimsvötn schleudert deutlich weniger Asche in die Atmosphäre und steht möglicherweise bald vor dem Ende seines Ausbruchs. Ein Ende des Ausbruchs zum Wochenende sei durchaus denkbar, hieß es weiter aus Reykjavik.
09:20 Uhr: In Deutschland wurden schon mehr als 200 Flüge gestrichen. Mehr als 1.000 Passagiere sitzen auf mehreren Flughäfen fest.
09:06 Uhr: Die Deutsche Flugsicherheit gibt leichte Entwarnung: Für den Nachmittag wird mit einer Entspannung gerechnet.
08:21 Uhr: Der Wind bewegt die Aschewolke derzeit Richtung Nord-Nordost.
07:26 Uhr: Der Berliner Luftraum wird voraussichtlich um 11 Uhr wegen der Aschewolke aus Island gesperrt.
06:47 Uhr: Positive Nachrichten gibt es aus Hannover: "Die Aschewolke zieht an Hannover vorbei, so wie es im Moment aussieht", so Axel Raab von der Deutschen Flugsicherung.
06:23 Uhr: Im Laufe des Tages könnten auch die Berliner Flughäfen gesperrt werden. Hannover liegt genau an der Grenze der Aschewolke, eine zuverlässige Vorhersage ist noch nicht möglich.
06:00 Uhr: Auch am Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel ist Schluss.
5:05 Uhr: Der erste norddeutsche Flughafen sperrt zu: Bremen stellt den Betrieb ein.
Wegen der Aschewolke haben schon am Dienstag mehrere Fluggesellschaften Flüge von und nach Schottland gestrichen. Auch bei einigen Transatlantikflügen kommt es nach Berichten der britischen BBC zu Verspätungen. Lesen Sie hier dazu alle Infos:
Elton John musste Konzert in Frankreich absagen Die aus dem isländischen Vulkan Grimsvötn ausgetretene Aschewolke hat auch ein für Dienstagabend in Nordfrankreich geplantes Konzert des britischen Popstars Elton John ins Wasser fallen lassen. Wegen der Aschewolke sei der Flug des Künstlers, der sich in der Nähe von London aufhalte, gestrichen worden, sagte eine Sprecherin seiner Konzertagentur in Frankreich. Eigentlich hätte John am Abend in der Kleinstadt Liévin im Departement Pas-de-Calais vor etwa 2.600 Zuhörern auftreten sollen. Ein weiteres prominentes Opfer der isländischen Asche war am Montagabend das Ehepaar Barack und Michelle Obama . Der US-Präsident und seine Frau mussten vorzeitig von Irland nach London abreisen, um der Wolke zu entgehen.
Island hatte am späten Montagabend seine internationalen Flughäfen wieder geöffnet - auch den Airport von Keflavik. Der Grimsvötn war am Dienstag nach Angaben isländischer Experten weiterhin aktiv und schürte die Angst vor neuen Problemen im Luftverkehr - 14 Monate nach dem Flugchaos, das der isländische Vulkan Eyjafjallajökull ausgelöst hatte. Die Eurocontrol rechnet mit rund 500 Flugausfällen im Laufe des Tages. "Das ist eine erste Schätzung, die endgültige Zahl wird von der Bewegung der Wolke abhängen", sagte eine Sprecherin von Eurocontrol.
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Weg der Aschewolke
Die Aschewolke soll auch Richtung deutsche Küste ziehen. Bis zum Abend werde die Aschekonzentration an der Nordseeküste vermutlich Werte zwischen 0,2 und 2,0 Milligramm je Kubikmeter Luft erreichen, sagte Meteorologe Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Bei diesen Konzentrationen seien Flüge nur unter besonderer Aufsicht möglich. Betroffen sei die norddeutsche Küstenregion. Der Meteorologe erwartete aber zunächst nicht, dass die kritische Marke von zwei Milligramm überschritten werde.
Barcelona fliegt früher
Befürchtet wurde auch, dass die Wolke nach Frankreich und Spanien weiterzieht. Der spanische Fußballmeister FC Barcelona will aus Furcht vor der Asche seine Anreise zum Finale der Champions League gegen Manchester United vorziehen.
Keine Auswirkungen auf Österreich
Auswirkungen auf den Flugverkehr von und nach Österreich waren am Dienstag nicht bekannt. "Wir gehen derzeit davon aus, dass wir unsere Flüge wie geplant durchführen können", sagte Austrian Airlines (AUA)-Sprecher Michael Braun. Auch Langstreckenflüge, die über Russland führen, sollen nicht betroffen sein. Am Flughafen in Wien-Schwechat waren ebenfalls keine Ausfälle bekannt und so soll es auch bis zum Wochenende bleiben. Darüber hinaus lassen sich keine noch zuverlässigen Prognosen abgeben.