Syrien

Assad ernennt neuen Premier

09.08.2012

Gesundheitsminister Al-Halki folgt Ex-Premierminister Riyad Hijab.

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© AP, Syriens Präsident braucht Geld
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Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat am Donnerstag Gesundheitsminister Wael al-Halki zum neuen Ministerpräsidenten ernannt, nachdem Premierminister Riyad Hijab diese Woche nach Jordanien geflüchtet war. Halki, geboren 1964, stammt aus der südlichen Provinz Deraa (Daraa), wo der Aufstand gegen das Regime von Assad vor 17 Monaten ausgebrochen war.

Hijab hatte am Montag seine Desertion "von diesem terroristischen und Regime, das für zahlreiche Morde verantwortlich ist" erklärt. Er habe sich "der Revolution für Freiheit und Würde angeschlossen".

Am Donnerstag berichtete der Fernsehsender Al Arabiya, dass auch Assads Protokollchef Moheddin Muslimani zu den Aufständischen übergelaufen sei. Muslimani bestritt, zu den Aufständischen übergelaufen zu sein. "Diese Berichte sind ohne Grundlage, ich erfüllen meine Pflicht im Präsidentenpalast", zitierte ihn die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA.

Aleppo weiter unter Beschuss
Die syrische Armee hat nach Angaben oppositioneller Aktivisten am Donnerstag die nordwestliche Stadt Aleppo erneut unter schweren Beschuss genommen. Die Viertel Hanano, Sakhour, Chaar und Seif al-Dawla seien in der Nacht von Regierungstruppen beschossen worden, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte unter Berufung auf Angaben von Aktivisten und Zeugen vor Ort mit. Örtliche Koordinierungskomitees, die in Syrien den Aufstand organisieren, bestätigten die heftigen Angriffe.

Am Mittwoch waren der Beobachtungsstelle zufolge landesweit mindestens 167 Menschen getötet worden, darunter fast hundert Zivilisten. Allein in Aleppo starben demnach 33 Menschen. Die Kämpfe um die strategisch wichtige Wirtschaftsmetropole gelten als entscheidend in dem blutigen Konflikt. Am Mittwoch meldete die Armee zunächst die Einnahme der Rebellenhochburg Salaheddin. Später erklärten die Rebellen jedoch, einen Teil des Viertels zurückerobert zu haben.


 
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