Syrien

Assad-Sturz: Grenzenloser Jubel in Damaskus

Teilen

Tausende Syrer feiern den Sturz des Langzeit-Diktators.

In Syrien ist Präsident Bashar al-Assad gestürzt worden. Der Präsident verließ die Hauptstadt Damaskus am Sonntag nach einer Blitzoffensive islamistischer Rebellen mit unbekanntem Ziel. Die staatliche Armee erklärte die Regierungszeit Assads für beendet. Das Armeekommando habe die Regierungssoldaten außer Dienst gestellt. Regierungschef Mohamed al-Jalali erklärte seine Bereitschaft für eine umgehende Machtübergabe. Die Rebellen bekundeten, diese friedlich abwickeln zu wollen.

 

Jubel in der Hauptstadt

In Damaskus brach laut Augenzeugen Jubel aus.. Anrainer applaudierten auf der Straße, als die Flucht Assads verkündet wurde, einige waren beim Gebet zu beobachten. In sozialen Netzwerken machten Videos von Bewohnern die Runde, die auf einen Panzer klettern und feierliche Gesänge anstimmen. Einige tanzten demnach, andere riefen Gott segne das neue Syrien. Laut Augenzeugen waren Freudenschüsse zu hören. Auch in der Metropole Istanbul in der benachbarten Türkei, wo mehr als drei Millionen Syrer leben, gab es Videos zufolge in der Nacht Jubel und Gesänge. Einige zündeten dort Feuerwerk.

 

Die Aufständischen hatten ihre Offensive auf Damaskus in der Nacht auf Sonntag gestartet. Ein dpa-Korrespondent vor Ort berichtete von lauten Explosionen und schwerem Maschinengewehrfeuer. Soldaten der Präsidentengarde verließen Augenzeugenberichten zufolge die Hauptstadt.

Damaskus Syrien
© AFP
× Damaskus Syrien

 Zuvor hatten verschiedene Medien bereits berichtet, dass syrische Soldaten in Scharen das Land verlassen. Der Irak habe mehr als 1000 Soldaten aus dem Nachbarland aufgenommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur INA. Der katarische Nachrichtensender Al Jazeera zitierte einen Sprecher der irakischen Regierung, wonach sogar bereits 2000 syrische Soldaten mit voller Ausrüstung in den Irak gekommen seien.

Die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) vermeldete in Folge im Onlinedienst Telegram den Einmarsch in Damaskus. In einer Erklärung gaben die Rebellen bekannt: "Wir feiern mit dem syrischen Volk die Nachricht von der Befreiung unserer Gefangenen, dem Lösen ihrer Ketten und dem Ende der Ära der Ungerechtigkeit im Gefängnis Sednaya." Das berüchtigte Militärgefängnis am Stadtrand von Damaskus gilt als Symbol der Unterdrückung unter Präsident Assad. Einwohner von Damaskus schilderten der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten Schüsse in der Stadt gehört.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten