Umfrage

Atom-Katastrophe schockiert Österreicher

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Experte: "Riesenwelle der realen Angst um Leib und Leben"

92 Prozent der Österreicher sind über die Natur- und atomare Katastrophe in Japan "schockiert", 81 Prozent haben auch mit Angst auf die Berichte reagiert. Das hat eine Umfrage des Humaninstituts unter 850 Personen ergeben. 46 Prozent fühlen sich angesichts des Ausmaßes des Unglücks "sprachlos". Bei 14 Prozent der Befragten hat sich außerdem ein "Panikgefühl" eingestellt.

Psychotherapeut: "Urangst" vor Apokalypse
"Urangst" vor "apokalyptischen Ereignissen" schlummere im kollektiven Unterbewusstsein, analysierte der Soziologe und Psychotherapeut Franz Witzeling, Leiter des Humaninstituts. "Der konsumorientierte Zeitgeist wird von einer Riesenwelle der realen Angst um Leib und Leben überrollt."

Alles zur Katastrophe in Japan

AKW-Verzicht soll Vorbildwirkung haben
Die Informationspolitik der Verantwortlichen in Krisenfällen beurteilten 54 Prozent der Befragten als irreführend, 20 Prozent bezeichneten sie als mangelhaft. 26 Prozent fanden die Informationen ausreichend. 40 Prozent der Umfrageteilnehmer bezeichneten ihr Vertrauen in das Krisenmanagement Österreichs als ausreichend, 25 Prozent haben großes Vertrauen, 23 Prozent wenig und zwölf Prozent keines. Die Frage, ob Österreichs Verzicht auf Atomkraftwerke Vorbild für andere Länder sein sollte, bejahten 86 Prozent.

So explodierte der Atom-Reaktor

Am 11. März bebt in Japan die Erde. Alle Atomkraftwerke in Japans Krisenregion schalten sich zur Sicherheit ab. Auch das Atomkraftwerk Fukushima (es ging 1967 ans Netz und hätte Ende des Monats stillgelegt werden sollen). Dann kommt der Tsunami. Er beschädigt die Dieselgeneratoren, die die Kühlung aufrechterhalten sollen.

Wenn ein AKW abgeschaltet ist, erzeugen die Brennstäbe eine Nachwärme. Aber die Kühlung fällt aus. Die Dieselgeneratoren (im Bild rot) sind kaputt

Wie im Kelomat steigt der Druck. Um ihn zu verringern, werden die Ventile geöffnet. Wasserstoff und Sauerstoff treffen aufeinander. Explosion. Es fetzt das Dach weg

Das Containment (Innenteil) wird mit Meerwasser aufgefüllt, um die Brennstäbe zu kühlen. Zusätzlich wird Borsäure zugeführt, um die Kernschmelze zu verhindern.

Der Super-GAU tritt ein. Lässt sich das Containment nicht genug gut kühlen, schmelzen die Brennstäbe. Das Gift sickert dann ins Erdreiche ein und verseucht es.



Das Humaninstitut befragte zudem 80 Psychologen, Soziologen und Journalisten, "welche Reaktionen auf Ausnahmezustände, wie sie durch die Katastrophe in Japan ausgelöst werden, ... von den betroffenen Menschen zu erwarten" seien. Die Experten meinten zu 92 Prozent: "Kühlen Kopf zu behalten wäre ideal, aber der Mensch reagiert emotional." 90 Prozent Zustimmung fand auch der Satz: "Je mehr Information zur Verfügung steht, umso weniger Kontrollverlust entsteht."

(Stichprobe: 850 Personen österreichweit nach dem Quotaverfahren, Untersuchungszeitraum 13. bis 15. März 2011, http://www.humaninstitut.at)

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Atom-Angst: So schützt sich Japan

Nach einer Explosion im AKW in Fukushima ist eine radioaktive Wolke auf dem Weg nach Tokio.

Hunderte Menschen versammeln sich bei "Scan-Zentren".

Überall sieht man Menschen in Schutzanzügen.

Die Supermärkte sind leergeräumt.

Die Regierung rät von Hamsterkäufen eigentlich ab.

Die Angst und der Schock ist den Menschen ins Gesicht geschrieben.

Auch das Militär bereitet sich auf die Strahlen-Bedrohung vor.

Gesichtsmasken kennzeichnen das Bild von Tokio.

Ein Beitrag zum langfristigen Schutz: "Atoms of Peace" testen in Thailand japanische Lebensmittel auf Strahlen-Kontamination.

Die Maske mag vor verstrahlten Partikeln schützen, gegen fallende Kurse kann sie aber nichts ausrichten.

Wer in den Trümmern gräbt, kommt um Helm und Anzug nicht herum.

Eine Taschenlampe hilft diesem Feuerwehrmann, auch am späten Abend noch Verschüttete aufzuspüren.

Atomare Strahlung macht auch vor Zügen nicht halt.

Das ärztliche Personal ist standesgemäß ausgerüstet.

In der Nähe des Wassers empfiehlt sich das Tragen von Schwimmwesten.

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