Drama um Boris Becker
Auktion von Erinnerungsstücken gestoppt
27.06.2018Ex-Tennisstar Boris Becker kämpft gegen Zwangsversteigerung seiner Memorabilia-Gegenstände verhindern.
Der ehemalige deutsche Tennis-Star Boris Becker (50) will eine Zwangsversteigerung von Erinnerungsstücken aus seinem Privatbesitz im letzten Moment erfolgreich verhindert haben.
Das geht aus dem Schreiben einer Londoner Anwaltskanzlei hervor, das Becker am Mittwochabend auf seinem Twitter-Konto veröffentlichte. Eigentlich hätte die Online-Auktion am Donnerstag (14.00 Uhr MESZ) mit dem Verkauf der Erinnerungsstücke zu Ende gehen sollen.
Trotzdem war die Online-Auktion aber noch immer im Netz abrufbar. Beckers Insolvenzverwalter waren für eine Stellungnahme am Abend nicht zu erreichen. Beckers Londoner Sprecher konnte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur keine Auskunft geben.
Becker wurde im vergangenen Jahr von einem britischen Gericht für insolvent erklärt. Unter den rund 80 persönlichen Gegenständen des Ex-Tennis-Stars, die bei der Online-Versteigerung unter den Hammer kommen sollten, sind auch mehrere Trophäen aus seiner Zeit als Tennis-Ass. Das höchste Gebot stand am Mittwochabend bei 31.100 Britischen Pfund (rund 35.000 Euro) für eine Replik des US-Open-Pokals aus dem Jahr 1989.
Auch ein Wimbledon-Pokal, ein Bambi und eine Goldene Kamera waren auf der Liste. "Bei dieser Versteigerung geht es nur darum, mir persönlich wehzutun, weil ich natürlich emotional an den Trophäen hänge." Mit ganz viel Glück und einem echten Fan als Käufer brächten diese Gegenstände zusammen vielleicht 100.000 Euro.
"Das ist aber nichts verglichen mit der geforderten Summe", hatte Becker der "Bild am Sonntag" gesagt. Eigenen Angaben zufolge belaufen sich seine Schulden auf 3,9 Millionen Euro. Der Hauptgläubiger fordere aber mehr als doppelt so viel. Beckers Anwälte versuchen das Insolvenzverfahren mit Verweis auf diplomatische Immunität ihres Mandanten zu stoppen.
Becker hatte im April mitgeteilt, er sei zum Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten der Zentralafrikanischen Republik ernannt worden. Hochrangige Politiker des bitterarmen Landes bestreiten aber, dass Becker sich auf diplomatische Immunität berufen kann.