Irre Aktion
Aus Wut über Ausländer: Palmen in Mailand angezündet
20.02.2017
Warum laut "Lega Nord" Bananenpalmen in Italien die westliche Welt bedrohen.
Unbekannte haben in der Nacht auf Sonntag drei Palmen auf dem Mailänder Domplatz in Brand gesetzt. Die Pflanzen sind Teil einer von der Kaffeehauskette Starbucks gesponserten Installation, die die Anpflanzung von meterhohen Palmen und Bananenbäumen in Beeten vor dem Domplatz vorsieht und seit Tagen für heftige Diskussionen sorgt. Die Polizei fahndet mit Videoaufnahmen nach den Brandstiftern.
Drei Jahre lang sollen 42 bis zu fünf Meter hohe Palmen den Domplatz schmücken. Weitere 50 Bananenbäume werden bereits in den nächsten Tagen angepflanzt. Der Chef der ausländerfeindlichen Oppositionspartei Lega Nord, Matteo Salvini, klagte über die "Afrikanisierung" seiner Heimatstadt. "Es fehlen nur noch Affen und Kamele", kritisierte Salvini. "Palmen gehören nicht zur Vegetation Norditaliens. Sie auf dem Domplatz aufzustellen, bedeutet, der Stadt um jeden Preis eine unnatürliche Exotik aufzudrängen", meinte der Gartenarchitekt Paolo Pejrone.
Starbucks hatte eine Ausschreibung für die Umgestaltung einiger Grünflächen in Mailand gewonnen. Aber sogar Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala äußerte sich zurückhaltend über die Idee, Palmen vor dem berühmtesten Bauwerk seiner Stadt zu anpflanzen. "Als Bürger halte ich mich erstmal zurück", sagte er. "Lassen Sie uns abwarten, wie es aussieht, wenn es fertig ist."