Experten warnen vor einer noch größeren Katastrophe als in Fukushima.
Das oberösterreichische "Anti Atom Komitee" warnt vor dem in Bau befindlichen AKW Akkuyu im Südosten der Türkei. Das geplante Atomkraftwerk liege in der Nähe einer geologischen Bruchzone und sei nur etwa 600 Kilometer vom Epizentrum des schweren Bebens vom Montag entfernt, erklärte der Verein in einer Presseaussendung. Er fordert die der Bundesregierung auf, von der Türkei eine genaue Überprüfung des Baus durch eine Expertenkommission zu verlangen.
Wenn einzelne Nachbeben laut Medienberichten eine Stärke 7,6 hatten, so müsse das Hauptbeben am Montag eine Stärke über 8 auf der Richterskala gehabt haben. "Damit sind bei einer Erdbebenstärke wie in Fukushima mit den allseits bekannten Auswirkungen des Tsunamis, der letztendlich zur Atomkatastrophe geführt hat", erklärte Anti-Atom-Komitee-Sprecher Manfred Doppler. Die Auswirkungen bei einem Beben im Landesinneren seien "wesentlich schwerwiegender".
Mit dem AKW Akkuyu, das im Endausbau aus 4 Reaktoren bestehen soll, liege neuerlich ein AKW in der Nähe einer geologischen Bruchzone, nämlich der ostanatolischen Verwerfung, ergänzte Josef Engelmann vom Anti-Atom-Komitee. Auch wenn diese AKW "angeblich erdbebensicher gebaut sein sollen, so entsteht dort eine Anlage, die auch schwere Auswirkungen auf Mitteleuropa haben kann", warnt Engelmann vor neuem Gefahrenpotenzial. Doppler und Engelmann fordern die Bundesregierung auf, "dies auf europäischer Ebene zu thematisieren und von der Türkei eine genaue Überprüfung des Baues durch eine unabhängige Expertenkommission zu verlangen".