Nahost-Konflikt

Ausländische Aktivisten von israelischen Siedlern verletzt

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Pro-palästinensische Freiwillige wurden im Zuge der Aktion angegriffen.

Im Norden des besetzten Westjordanlands sind mehrere ausländische pro-palästinensische Freiwillige nach eigenen Angaben von israelischen Siedlern verletzt worden. Der Bürgermeister der Stadt Qusra, Hani Odeh, bestätigte den Vorfall am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP und sprach von "vier Verletzten". Demnach begleiteten die Aktivisten palästinensische Landwirte zu Feldern, die kürzlich von Siedlern "in Brand gesteckt" worden waren.

"Sie sind mit riesigen Stöcken angekommen und haben angefangen, uns zu schlagen", berichtete eine Aktivistin aus den USA. Die Siedler hätten die Freiwilligen "ohne Grund" angegriffen. Ihren Schilderungen zufolge griff das israelische Militär an Ort und Stelle nicht ein.

Die israelische Armee erklärte, dass die Aktivisten von "maskierten israelischen Zivilisten" angegriffen worden seien. "Soldaten wurden zum Ort des Geschehens entsandt und gaben Warnschüsse in die Luft ab, woraufhin die israelischen Zivilisten das Gebiet verließen", hieß es in einer Erklärung der Armee.

Beobachtungen von AFP-Journalist

Ein AFP-Journalist beobachtete, wie im Al-Rafidia-Krankenhauses in Nablus mindestens zwei Frauen und ein Mann mit Prellungen vom Pflegepersonal versorgt wurden. Als gefährdet geltende Palästinenser werden regelmäßig von ausländischen Freiwilligen in den Olivenhainen in der Nähe von israelischen Siedlungen begleitet. Laut Bürgermeister Odeh leben in Qusra seit ungefähr einem Monat ausländische Aktivisten.

Infolge des Krieges im Gazastreifen hat seit Oktober auch die Gewalt im Westjordanland zugenommen. Mindestens 579 Palästinenser wurden offiziellen palästinensischen Angaben zufolge seither von der israelischen Armee oder von israelischen Siedlern getötet. Bei Angriffen von Palästinensern wurden israelischen Angaben zufolge mindestens 16 Israelis getötet. Das Westjordanland ist seit 1967 von Israel besetzt.

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