Tennis-Star abgeschoben

Australien: Keine Gnade mit Djoker

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Tennisstar Novak Djokovic musste Australien verlassen. Protokoll der Hängepartie.

Melbourne/Dubai. Fünf Stunden hatten die drei Richter des Bundesgerichts unter Vorsitz von James Allsop am Sonntag über den Fall Djokovic beraten. Dann stand fest: Der ungeimpfte Tennisstar wird ausgewiesen, der Entzug des Australien-Visums ist rechtens. Die Ausnahmegenehmigung für Djoker zur Teilnahme an den Australian Open gilt nicht. Nach elf Tagen pein­lichen Tauziehens vor der Welt­öffentlichkeit um den ­Promi war das Einreise-Drama endgültig vorbei.

Alles ganz schnell. Sonntag um 22.30 Uhr Ortszeit bestieg die Tennis-Weltranglistennummer 1 bereits am Melbourne-Airport einen Airbus der „Emirates“, der wenig ­später in Richtung Dubai abhob. Djokovic wurde von Security-Personal in die 1. Klasse begleitet. Aus der Airport-Lounge postete er: „Ich bin extrem enttäuscht“.

500.000 Dollar Kosten für Gericht und Strafe

Zukunft. Australiens Premier Scott Morrison begrüßte den Rauswurf: „Jetzt ist es an der Zeit, wieder den Tennis-Sommer zu genießen.“ Wie es für Djokovic jetzt weitergeht, ist offen. Seine Familie in Belgrad postete: „Wir sind stolz auf ihn und die Stärke, die er gezeigt hat, und den Kampf, den er mit Würde geführt hat. Er ist ein großer Champion und ein Mann.“

Kosten. Djokovic muss nun die Gerichtskosten tragen: 500.000 australische Dollar, dazu Honorare für seine Anwälte. Mehr als den finanziellen Verlust dürfte ihn aber stören, dass er nicht nur als Impfkritiker dasteht, sondern als Corona-Test-Schummler.

Präsident: "Wie ein Mörder behandelt"

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic kritisierte die Ausweisung scharf.

Belgrad. Vucic nannte Djokovic einen „nationalen Sporthelden“. Über Australiens Umgang mit Djokovic meinte er: „Seit seiner Ankunft in Australien hat er nichts als Willkür und Schikanen erfahren“, so Vucic. Man habe den Tennisstar „wie einen Massen­mörder behandelt“. Die Schikanen hätten „beispiellose Aus­maße“ angenommen. Eine „Hexenjagd“ sei entfacht worden, die ­Medien hätten eine „Lynchstimmung“ erzeugt: „An ­Novak wollte man ein Exempel dafür statuieren, wie die Weltordnung funktioniert.“ Doch Djo­kovic könne „mit erho­benem Haupt“ nach Serbien zurückkehren. Ähnlich Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabic: „Eine skandalöse Entscheidung.“

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