Klimaaktivisten sind in Großbritannien zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie einen Protest an einer Autobahn organisiert haben.
Vier Aktivisten von Just Stop Oil wurden zu vier Jahren Haft verurteilt, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Roger Hallam, der auch Extinction Rebellion mitgegründet hatte, erhielt fünf Jahre Haft. Der PA zufolge dürften es die längsten vergebenen Haftstrafen für einen friedlichen Protest sein.
Aktivisten hatten im November 2022 mehrere Tage lang den Verkehr an der Londoner Ringautobahn M25 gestört. Damals waren Dutzende Menschen auf Schilderbrücken geklettert. Ein Polizist wurde bei einem Unfall verletzt.
???? The #WholeTruthFive being cheered as they leave court and are taken to prison.
— Just Stop Oil (@JustStop_Oil) July 18, 2024
⛓️ They have received 4 and 5 year prison sentences after a zoom call about a nonviolent action being planned in 2022. This is not what a functioning democracy looks like. pic.twitter.com/JKKg2f8gtb
"Tatsache ist, dass jeder von Ihnen vor einiger Zeit die Grenze vom besorgten Aktivisten zum Fanatiker überschritten hat", urteilte der Richter am Southwark Crown Court in London nach Angaben von PA. "Sie haben sich selbst zu den alleinigen Schiedsrichtern darüber ernannt, was gegen den Klimawandel getan werden soll.
"Obszöne Perversion der Justiz"
Die Gruppe Just Stop Oil kritisierte die Entscheidung als "obszöne Perversion der Justiz". Ihre Unterstützer seien zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, obwohl sie nicht mehr getan hätten, als an einem Videotelefonat teilzunehmen. Die Gruppierung protestiert in Großbritannien immer wieder für mehr Klimaschutz.