"Tat eines Einzelnen kann nicht Gruppe von Tausenden diskreditieren".
Die deutsche Regierung warnt davor, nach dem Zugattentat bei Würzburg Flüchtlinge unter einen Generalverdacht zu stellen. "Die grausame Tat eines Einzelnen kann nicht eine Gruppe von vielen Tausend diskreditieren", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.
Bei den Anschlägen in jüngster Zeit wie etwa in Paris, Brüssel und Nizza seien die Täter in den meisten Fälle keine Flüchtlinge gewesen, sondern zum Teil in Europa geboren oder lebten schon sehr lange Zeit dort.
Anschlagsgefahr unabhängig von Flüchtlingen hoch
Nach Angaben der Behörden kam der Täter, der bisher für einen Afghanen gehalten wurde, im Juni 2015 als Flüchtling nach Deutschland. Bis vor zwei Wochen lebte er in einer Unterkunft für Minderjährige in Ochsenfurt und war dann einer Pflegefamilie im Landkreis Würzburg zugewiesen worden.
Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere sagte, die Anschlagsgefahr sei unabhängig von den Flüchtlingen hoch. Allerdings könne man auch nicht sagen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Flüchtlingen und Terrorismus gebe. Hinweise zu angeblichen Kontakten von Migranten zu Terrororganisationen hätten sich in den allermeisten Fällen als falsch herausgestellt.