Die Kinder-Krankenschwester Lucy Letby (33) hatte mindestens sieben Babys getötet und versucht, sechs weitere Neugeborene zu töten.
Großbritannien. Die ehemalige Krankenschwester Lucy Letby muss wegen Mordes an sieben Babys und Mordversuchs bei sechs weiteren den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen. Sie wurde am 19. August in Großbritannien schuldig gesprochen. Der Richter verurteilte die Britin in Manchester zur Höchststrafe – lebenslanger Haft ohne Chance auf vorzeitige Entlassung. Jetzt muss sich die 33-Jährige, trotz lebenslanger Haftstrafe, erneut vor Gericht verantworten.
Denn bei sechs weiteren Vorwürfen des versuchten Mordes war die Jury beim Urteil nicht zu einer Einigung gekommen. Laut britischen Medienberichten soll es nun zu einem der Vorwürfe ein Wiederaufnahmeverfahren geben.
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, geht es dabei um den versuchten Mord an einem kleinen Mädchen im Februar 2016. Dieser Fall soll nun im Juni kommenden Jahres neu verhandelt werden. In den anderen Fällen soll es keine weitere Strafverfolgung geben.
Luft injiziert oder mit Insulin vergiftet
Der Fall hatte für großes Entsetzen in Großbritannien gesorgt. Letby hatte die Babys laut Anklage zwischen Juni 2015 und Juni 2016 umgebracht, indem sie ihnen Luft injizierte oder sie mit Insulin vergiftete. Vor Gericht hatte sie ihre Unschuld beteuert und gesagt, sie würde niemals einem Baby etwas zuleide tun. Die Staatsanwaltschaft beschrieb die 33-Jährige dagegen als "kalt kalkulierende" Täterin, die gezielt Tötungsmethoden anwandte, die "kaum eine Spur hinterließen".
Die Frau war festgenommen worden, nachdem sich auf der Neugeborenenstation des Countess of Chester Hospitals die Zahl der Todesfälle von Säuglingen gehäuft hatte. Kollegen war aufgefallen, dass alle Todesfälle aufgetreten waren, während die Krankenschwester gerade Dienst hatte. Bei den Opfern der Frau handelte es sich um behandlungsbedürftige oder zu früh geborene Säuglinge.