Auf der Meeresoberfläche wurden dem klebrigen Ölfilm die Grenzen aufgezeigt.
Überraschung beim Ölteppich im Golf von Mexiko! Das schwarze Gift löst sich überraschend schnell auf, der Dank gebührt ölzersetzende Bakterien. Der große Ölteppich auf der Wasseroberfläche löste sich in den letzten Tagen immer mehr auf, zurück bleiben kleine Flecken.
Bakterien und Verdunstung
Aber nicht nur die gefräßigen Bakterien
tragen ihren Teil bei, auch die Verdunstung des Öls an der Oberfläche spielt
eine Rolle. Die Gefahr ist aber noch lange nicht gebannt. In den Tiefen des
Meeres ist die Öl-Konzentration immer extrem hoch, keiner kann vorhersagen
was für Langzeitschäden durch die Katastrophe entstanden sind.
Küsten
Wegen der gigantischen Umweltkatastrophe im Golf von
Mexiko wird vermutlich auch nach der endgültigen Abdichtung des Lecks noch
wochenlang Öl an die Küste geschwemmt. Das defekte Bohrloch soll Mitte
August versiegelt werden. Schätzungen zufolge werde an den Stränden aber
noch vier bis sechs Wochen später Öl zu sehen sein, sagte der Beauftragte
der US-Regierung für die Ölpest, Thad Allen, am Mittwoch.
Justiz
Ein Justizausschuss im US-Staat Idaho soll klären, ob und
wie die rund mehr als 300 Klagen gegen den Konzern BP und weitere
Unternehmen wegen der Ölpest vor einem Gericht zusammengefasst werden
können. Viele Anrainer und Unternehmer an der Golfküste wollen, dass die
Gerichtsverfahren in New Orleans verhandelt werden, in direkter Nähe zum
Katastrophengebiet. Die verklagten Konzerne streben dagegen Prozesse im
texanischen Houston an, das der Ölindustrie wohlgesonnen ist. Auch Gerichte
in Alabama, Mississippi und Florida wurden ins Gespräch gebracht.
Nach dem Ölunglück im US-Staat Michigan forderten die Behörden unterdessen mehr Unterstützung aus Washington. Aus einer geborstenen Pipeline traten nach Einschätzung der US-Umweltbehörde rund 3,8 Millionen Liter in den Fluss Kalamazoo aus. Sollte das Öl bis in den Michigan-See gelangen, wäre dies eine "Tragödie historischen Ausmaßes", sagte Gouverneurin Jennifer Granholm. Die bisher zur Verfügung gestellten Finanzmittel der Umweltschutzbehörde und des Pipeline-Betreibers Enbridge seien nicht ausreichend.
Leck
Das am Montag entdeckte Leck in der Leitung zwischen dem
US-Staat Indiana und dem kanadischen Ontario ist nach Angaben der
Umweltbehörde und von Enbridge inzwischen abgedichtet. Enbridge erklärte am
Mittwoch, man habe die Zahl der Einsatzkräfte verdoppelt. Die Ursache des
Unglücks war nicht bekannt. Nach Angaben von Enbridge befindet sich das Öl
kurz vor dem Einfluss in den See Morrow, der Michigan-See war noch etwa 130
Kilometer entfernt.