Verdächtige 41-Jährige und angebliche Auftragskiller festgenommen.
Es klingt wie das Drehbuch für einen Krimi: Eine Frau soll in Bayern zwei Rocker damit beauftragt haben, ihren Lebensgefährten zu töten. Der hatte Geschäfte im Rotlichtmilieu gemacht.
Die 41-Jährige soll in Coburg in Oberfranken die zwei gedungenen Mörder auf ihren Lebensgefährten angesetzt haben. Brisant ist der Fall, weil er laut Polizei und Staatsanwaltschaft sowohl mit dem Rotlicht- als auch im Rockermilieu verknüpft ist. Die Leiche des 66-Jährigen war vor rund eineinhalb Wochen in dessen Wohnung entdeckt worden - die Freundin selbst hatte die Polizei alarmiert.
Die beiden Tatverdächtigen gehörten dem Rockermilieu an, sagte Jürgen Stadter vom Polizeipräsidium Oberfranken am Montag. Sie seien Mitglieder einer Bande. Weitere Details wollte er nicht nennen. Ein 23 Jahre alter Mann kommt aus Thüringen, sein 44 Jahre alter mutmaßliche Komplize aus Coburg.
Den Ermittlern zufolge hatte die Frau die beiden Männer angeheuert, damit sie ihren Lebensgefährten umbringen. Das Opfer erlitt nach Angaben der Rechtsmediziner schwere Verletzungen am Oberkörper und am Hals. Unter anderem war dem Mann die Wirbelsäule gebrochen worden, er starb innerhalb kurzer Zeit.
Die Kriminalpolizei begann nach dem Leichenfund aufwendige Ermittlungen - unter anderem im Rotlichtmilieu. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Anton Lohneis sagte, hatte das Mordopfer in Coburg Wohnungen an Prostituierte vermietet.
Zum Motiv der Lebensgefährtin äußerten sich Polizei und Staatsanwaltschaft nur vage. Es sei im finanziellen Bereich zu suchen, sagte Stadter lediglich. Seit dem Wochenende sitzen die Frau und die beiden Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Dem Trio auf die Spur gekommen war die Polizei über Zeugenaussagen. Über Recherchen zu einem Auto, das in Tatortnähe gesehen worden war, sei man auf die beiden Tatverdächtigen gestoßen, erläuterte Stadter. Bei Durchsuchungsaktionen hätten sich die Vorwürfe erhärtet.