Kurioser Fall

Beichtstuhl in Kirche angezündet: mit Weihwasser gelöscht

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51-Jähriger bei Einvernahme: "Mit Beichte unzufrieden".

Ein psychisch kranker Mann hat Juni vergangenen Jahres in der St. Galler Kathedrale einen Beichtstuhl angezündet. Aufmerksame Touristen haben das Feuer geistesgegenwärtig mit Weihwasser gelöscht. Der 51-jährige Schweizer stand am Dienstag vor Gericht. Anklage und Verteidigung einigten sich auf eine unbedingte Haft von 15 Monaten, eine Geldstrafe von 300 Franken (280 Euro) und eine Suchtbehandlung.

Der Beschuldigte war vollumfänglich geständig. Er hatte innerhalb weniger Stunden zweimal ein Teelicht in einem Beichtstuhl in der Kirche deponiert. Bei der ersten Brandstiftung verhinderten Touristen Schlimmeres, beim zweiten Vorfall bemerkte der Mesner die Kerze, bevor es zu einem Brandausbruch kam. Er sei am Vortag mit der Beichte und über ihren Verlauf unzufrieden gewesen, hatte der Angeklagte im Untersuchungsverfahren sein Tun begründet. Außerdem habe er sich ganz allgemein über die katholische Kirche geärgert.

Bei der Verhandlung sagte der 51-Jährige, er wisse zwar, dass er für die Brandstiftung verantwortlich sei, doch könne er sich an gar nichts mehr erinnern. Laut Anklage hatte der Mann kurz vor der Brandstiftung seine Ehefrau telefonisch aufgefordert, auf ihr gemeinsames Konto Geld zu überweisen. Mache sie dies nicht, müsse jemand sterben. Ein psychiatrischen Gutachten hält fest, dass starker Alkoholkonsum und eine komplexe psychische Störung im Zusammenhang mit den Straftaten stehen würden, sagte der Staatsanwalt.
 

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