Es sollte eine Routinesitzung werden, doch dieses Konsortium Montagfrüh im Vatikan geht in die Geschichte ein. Mit leiser und zittriger Stimme spricht Papst Benedikt XVI. in lateinischer Sprache die historischen Worte: „Ich erkläre mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom zu verzichten.“ „Meine Kräfte sind nicht mehr geeignet“, so der Papst, hörbar erschöpft.
Die Details: Am 28. Februar, 20 Uhr, wird der Stuhl des Heiligen Petrus vakant – der Deutsche Benedikt XVI. war seit 19. April 2005 im Amt. Joseph Ratzinger, wie der Papst mit bürgerlichem Namen heißt, will aber „der heilige Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen“. Es ist der erste Rücktritt eines Papstes seit Coelestin V. im Jahr 1294.
Die Botschaft sorgte selbst im Vatikan für Aufsehen: „Wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, fasste Angelo Sodano, der Dekan der Katholischen Kirche, die kollektive Verwunderung zusammen.
Papst Benedikt XVI. feiert im April seinen 86. Geburtstag. Die Verantwortung und der enge Terminkalender mit Auslandsreisen hinterließen Spuren – es ist eine Entscheidung für die Gesundheit. „Das Alter drückt“, sagt auch Papst-Bruder Georg Ratzinger. Weiterer Grund für den Abgang: bösartige Intrigen im Vatikan.
Der Rücktritt ist laut Kanon 332, Absatz zwei des Kirchenrechts erlaubt. Im März, also vor Ostern, wird das Konklave, die Versammlung der Kardinäle, den neuen Papst wählen.
Einige Kardinäle gelten als „papabile“ (papstwürdig), etwa Marc Ouellet (69) aus Kanada, Jorge Mario Bergoglio (76) aus Argentinien und Angelo Scola aus Italien (71). Auch Kardinal Christoph Schönborn (67) hat durchaus Chancen auf das höchste Amt der Kirche. Der Heilige Vater bleibt in Rom, zieht ins Kloster.
Auf der nächsten Seite der Live-Ticker zum Nachlesen!
Paukenschlag in Rom: Heute um 11:46 Uhr hat Benedikt XVI. auf Latein seinen Rücktritt als Papst bekanntgegeben. Er kündigte an, am 28. Februar um 20:00 Uhr das Amt aufzugeben. Dies sagte der Heilige Vater beim heutigen Konsistorium für die Seligsprechung von zwei süditalienischen Märtyrern.
In der Kirchengeschichte trat erst ein einziger Papst, Coelestin V., der 1294 gewählt wurde, nach wenigen Monaten aus Gewissensgründen von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger Bonifaz VIII. ließ ihn einsperren. Er starb 1296 in Gefangenschaft.
Er hat keine Kraft mehr Der Grund seines Rücktritts sei "ingravescentem aetatem'', also sein fortgeschrittenes Alter
, erklärte der 85-Jährige. Er habe nicht mehr länger die Kraft, die Aufgaben seines Amtes zu erfüllen:
"Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben."
In der Stellungnahme kündigte Benedikt XVI. an, in einem Kloster seinen Lebensabend verbringen zu wollen. Alle Infos dazu finden Sie hier >>>
+++ oe24 informiert Sie hier über die aktuelle Entwicklung in Rom mit einem Liveticker +++ Kardinal Schönborn: Stellungnahme bei einer Pressekonferenz (hier geht's zum Video >>>) +++
22:59 Uhr: Ban Ki-moon sagt Danke UN-Generalsekretär Ban Ki-moon dankte dem Pontifex für seine Arbeit. Benedikt XVI. habe sich dem interreligiösen Dialog stark verpflichtet gefühlt und sich für globale Herausforderungen wie die Bekämpfung von Armut und Hunger eingesetzt, sagte ein UN-Sprecher am Montag in New York. Das habe Ban sehr stark wertgeschätzt.
22:39 Uhr: König Juan Carlos würdigt besondere Nähe des Papstes zu Spanien Spaniens König Juan Carlos hat aus Anlass der Rücktrittsankündigung des Papstes die "besondere Beziehung Seiner Heiligkeit zu Spanien" hervorgehoben
21:54 Uhr: Auch Petrus meldet sich Wenige Stunden nach der Rücktrittserklärung schlägt erneut ein Blitz im Vatikan (Petersdom) ein:
21:14 Uhr: Serbische Kirche zeigt Respekt Die serbisch-orthodoxe Kirche bewertet den Papst-Rücktritt als Geste, für die er Achtung verdiene. Benedikt XVI. habe Konsequenz und hohe Kriterien an den Tag gelegt. Seine Ära sei eine Zeit der tiefen Krise und der Kontroversen in der römisch-katholischen Kirche gewesen, hieß es in der Kirchenaussendung.
20:48 Uhr: Barroso "bewegt" EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat sich "bewegt" vom Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. gezeigt. Er zolle dem Wirken des Papstes und dessen Verteidigung ökumenischer Werte, des Friedens und der Menschenrechte Respekt, hieß es am Montagabend in Brüssel in einer Erklärung.
20:23 Uhr: Italiens Fernsehen sendet Morettis "Habemus Papam" Die Nachricht vom Rücktritt Papst Benedikts XVI. stellt beim italienischen Fernsehen das Programm auf den Kopf: Der Sender Sky Cinema sendete am Montagabend den Film des römischen Regisseurs Nanni Moretti "Habemus Papam". In dem Streifen aus dem Jahr 2011 zeigt Moretti den Heiligen Vater in einer sehr menschlichen Seite. Den depressiven Papst, der sich seinen Aufgaben nicht gewachsen fühlt, spielt mit Bravour der französische Schauspieler Michel Piccoli.
20:00 Uhr: Latein macht sich bezahlt Dank ihrer Latein-Kenntnisse hat die italienische Journalistin Giovanna Chirri am Montag als Erste die Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. verstanden. "Unsere Vatikan-Korrespondentin hörte sich die Rede des Papstes vor dem Konsistorium an", sagte der Informationsdirektor der italienischen Nachrichtenagentur ANSA, Luigi Contu. "Dann hörte er auf, über das Konsistorium zu sprechen - unsere Journalistin verstand, dass er müde sei, dass der Druck zu groß sei und dass er aufhören werde."
19:23 Uhr: Piusbruderschaft dankt Die ultrakonservativen Piusbrüder haben Papst Benedikt XVI. für seinen Mut im Umgang mit der Bruderschaft gedankt. Der Papst habe trotz aller Differenzen in der Lehrmeinung stets auf das Verbindende zwischen Rom und der Bruderschaft hingewiesen.
19:00 Uhr: Obama dankt für Zusammenarbeit US-Präsident Barack Obama und seine Ehefrau Michelle haben Papst Benedikt XVI. für die Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren gedankt. "Im Namen von allen Amerikanern wollen Michelle und ich Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. unsere Wertschätzung und Gebete überliefern", sagte Obama.
18:42 Uhr: Weltjugendtage in Rio finden trotzdem statt Die katholischen Weltjugendtage in Rio de Janeiro werden unabhängig vom angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. vom 23. bis 28. Juli 2013 stattfinden. Das teilte der Erzbischof von Rio de Janeiro, Orani Tempesta, am Montag mit. "Der Rücktritt des Papstes ändert nichts", sagte ein Sprecher des Erzbistums.
18:15 Uhr: Schüller zweifelt am Rücktrittsgrund Der kirchenkritische Priester Helmut Schüller, Sprecher der österreichischen Pfarrerinitiative, zweifelt daran, dass Papst Benedikt XVI. wegen seines Alters zurückgetreten ist. Denkbar sei etwa ein "Putsch der Konservativen" oder andere Gründe wie die "Dokumenten- und Bankskandale", so Schüller.
18:02 Uhr: Monti "erschüttert" Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam für den scheidenden Premier Mario Monti die Rücktrittsankündigung des Papstes. "Ich bin sehr erschüttert über diese unerwartete Nachricht. Ich habe aber tiefen Respekt für den Beschluss des Heiligen Vaters. Ich bin sicher, dass sie vom Willen inspiriert ist, der Kirche bis zuletzt zu dienen und dafür zu sorgen, dass ihr auch künftig eine sichere Führung garantiert wird."
17:24 Uhr: Die Nachfolgekandidaten im Überblick:
Papst-Rücktritt: Die Nachfolgekandidaten1/8
Christoph Schönborn (67)Der Wiener Erzbischof hat nach den Skandalen um Kardinal Hans Hermann Groer und Bischof Kurt Krenn den Ruf eines Krisenmanagers, gilt aber auch als versöhnlicher und Dialog-fähiger Pragmatiker. Nach dem Rücktritt des in einen Kindersex-Skandal verwickelten Groer wurde er 1995 dessen Nachfolger. Machte sich als Redakteur für den Katechismus der Katholischen Kirche weltweit einen Namen. Seine liberalen Aussagen zum Thema Homosexualität haben in der Kirche für Debatten gesorgt.
Oscar Andres Rodriguez Maradiaga (70)aus Honduras, Salesianer, wurde zeitweise als aufgehender Stern der lateinamerikanischen Kirche gefeiert. Der polyglotte Kleriker spricht nach seinem Psychotherapie-Studium in Innsbruck auch passables Deutsch. Er gilt als begeisterter Musiker und ist auch offen für ökumenische Fragen.
Jose Mario Bergoglio (76)Argentinier und Erzbischof von Buenos Aires, macht sich für sozial Schwache stark. Ist Jesuit, ob das ein Nachteil oder Vorteil sein kann, ist schwer abzuschätzen. Noch nie in der Kirchengeschichte war ein Jesuit Papst.
Peter Erdö (60)Der Ungar ist seit 2003 Erzbischof von Esztergom-Budapest. Damit ist er auch Primas des Landes. 2006 wurde er zum Präsidenten des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen bestellt.
Angelo Scola (71)Italiener, seit 2002 Patriarch von Venedig, gilt als aufgeschlossen. Der Moraltheologe und Philosoph leitet seit 1995 die Lateran-Universität und das Päpstliche Institut für Ehe-und Familienstudien. Ins Kardinalskollegium wurde Scola 2003 aufgenommen.
Peter Kodwo Appiah Turkson (64)aus Ghana, Vorsitzender der nationalen Bischofskonferenz, Erzbischof von Cape Coast. Er gehört mehreren vatikanischen Kommissionen an, zu Hause setzte er sich für Entwicklung und Umweltschutz ein. Wurde 2003 völlig überraschend zum Kardinal ernannt.
Angelo Bagnasco (70)Italiener, Bagnasco ist Präsident der italienischen Bischofskonferenz. Der Erzbischof von Genua wurde im März 2012 vom Papst weitere fünf Jahre an der Spitze des italienischen Episkopats bestätigt.
Marc Oullett (69)Der Kanadier ist der Leiter der Bischofskongregation. Trotz seiner guten Beziehungen in der Kurie könnte die starke Säkularisierung in seiner Geburtsregion Quebec gegen ihn arbeiten.
17:01 Uhr: Fischer-Statement Bundespräsident Heinz Fischer hat Papst Benedikt XVI. am Montag Respekt gezollt. Die Rücktrittserklärung hält er für "ein großes menschliches Zeichen von Verantwortungsbewusstsein", hieß es
16:15 Uhr: Die Pläne des Noch-Papstes Papst Benedikt XVI. wird sich nach dem Ende seines Pontifikats am 28. Februar seinen Theologiestudien und dem Gebet widmen. Auch seine schriftstellerische Tätigkeit werde der Papst sehr wahrscheinlich fortsetzen, berichtete Pater Federico Lombardi, am Montag. "Der Papst hatte öfters gesagt, dass er seine älteren Jahre dem Gebet, den Studien sowie der Meditation widmen wolle", betonte Lombardi.
Kardinal Schönborn nimmt Stellung zum Rücktritt:
15:59 Uhr: "Keine akute Krankheit" Vatikan-Sprecher Lombardi sagte, Benedikt XVI. leide nicht an einer akuten Krankheit. Vielmehr seien es normale Altersbeschwerden und das Nachlassen der Kräfte, die ihn zu diesem Schritt gezwungen haben. Auch Depressionen oder Unsicherheit schloss Lombardi als Rücktrittsgründe aus.
15:47 Uhr: Schönborn traf Benedikt XVI. letzte Woche Bei einer Pressekonferenz führte Kardinal Schönborn soeben aus, dass er bei einer Bildungskonferenz im Vatikan vergangenen Donnerstag den Papst getroffen habe. Von dem Rücktritt selbst habe er allerdings wie alle anderen erste heute erfahren. Sein Sekretär habe ihm die Nachricht kurz vor 12 Uhr heute übermittelt. In der Stellungnahme sagte er, er respektiere die Entscheidung Ratzingers, wenngleich er sie aus persönlichen Gründen bedauere. Alle Infos zum Schönborn-Statement finden Sie hier >>>
15:35 Uhr: Video: So gab Benedikt XVI. heute um 11:46 Uhr seinen Rücktritt bekannt:
15:32 Uhr: Nächster Papst aus Asien? Das Papstamt sei nicht auf ein Land oder ein Kontinent begrenzt. "Alles ist möglich," so Schönborn zum möglichen Nachfolger. Mit diesem Satz ist die Pressekonferenz beendet.
15:30 Uhr: Zwei Päpste? Auf die Frage, wie die ungewöhnliche Situation zu bewerten sei, dass es im März "zwei" Päpste geben werden, antwortet Schönborn: "Es ist gut für den neuen zu wissen, dass er Benedikt XVI. aufsuchen kann."
15:28 Uhr: "Im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte" Schönborn sagt, Benedikt XVI. sei geistig voll da. Die Entscheidung zum Rücktritt habe er aus persönlichen Gründen getroffen. Schönborn schwankt zwischen Bewunderung für seinen Mut zum Rücktritt und Bedauern über diesen Schritt. Es sei "emotional ein sehr einschneidender Schritt" für ihn.
15:26 Uhr: Amtsunfähigkeit Papst Benedikt habe für sich entschieden, er könne der Bürde des Amtes nicht mehr angemessen entsprechen, führt Schönborn aus.
15:25 Uhr: "Kräfte nachgelassen" Kardinal Schönborn verliest die offizielle Stellungnahme des Papstes zum Rücktritt. Er betont, Ratzinger habe die Entscheidung persönlich getroffen, nach reiflicher Überlegung.
15:24 Uhr: "Wann beginnt das Konklave?", wird Schönborn gefragt Schönborn sagt, dass das Konklave (die Wahl des nächsten Papstes) sicher im März und vor Ostern stattfinden wird.
15:22 Uhr: "Wahl des Papstes ist eine Persönlichkeitswahl" Auf die Frage, wer Nachfolger wird, sagt Schönborn: "Alle die ins Konklave gehen, können auch gewählt werden. Aber das ist jetzt kein Thema".
15:20 Uhr: "Große Nöte hausintern" Schönborn bestätigt, dass Benedikt XVI. im Vatikan mit großen Problemen zu kämpfen hatte. So zum Beispiel die Suche nach einer Aussöhnung mit den Pius-Brüdern oder die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche.
Papst-Rücktritt: Die Nachfolgekandidaten1/8
Christoph Schönborn (67)Der Wiener Erzbischof hat nach den Skandalen um Kardinal Hans Hermann Groer und Bischof Kurt Krenn den Ruf eines Krisenmanagers, gilt aber auch als versöhnlicher und Dialog-fähiger Pragmatiker. Nach dem Rücktritt des in einen Kindersex-Skandal verwickelten Groer wurde er 1995 dessen Nachfolger. Machte sich als Redakteur für den Katechismus der Katholischen Kirche weltweit einen Namen. Seine liberalen Aussagen zum Thema Homosexualität haben in der Kirche für Debatten gesorgt.
Oscar Andres Rodriguez Maradiaga (70)aus Honduras, Salesianer, wurde zeitweise als aufgehender Stern der lateinamerikanischen Kirche gefeiert. Der polyglotte Kleriker spricht nach seinem Psychotherapie-Studium in Innsbruck auch passables Deutsch. Er gilt als begeisterter Musiker und ist auch offen für ökumenische Fragen.
Jose Mario Bergoglio (76)Argentinier und Erzbischof von Buenos Aires, macht sich für sozial Schwache stark. Ist Jesuit, ob das ein Nachteil oder Vorteil sein kann, ist schwer abzuschätzen. Noch nie in der Kirchengeschichte war ein Jesuit Papst.
Peter Erdö (60)Der Ungar ist seit 2003 Erzbischof von Esztergom-Budapest. Damit ist er auch Primas des Landes. 2006 wurde er zum Präsidenten des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen bestellt.
Angelo Scola (71)Italiener, seit 2002 Patriarch von Venedig, gilt als aufgeschlossen. Der Moraltheologe und Philosoph leitet seit 1995 die Lateran-Universität und das Päpstliche Institut für Ehe-und Familienstudien. Ins Kardinalskollegium wurde Scola 2003 aufgenommen.
Peter Kodwo Appiah Turkson (64)aus Ghana, Vorsitzender der nationalen Bischofskonferenz, Erzbischof von Cape Coast. Er gehört mehreren vatikanischen Kommissionen an, zu Hause setzte er sich für Entwicklung und Umweltschutz ein. Wurde 2003 völlig überraschend zum Kardinal ernannt.
Angelo Bagnasco (70)Italiener, Bagnasco ist Präsident der italienischen Bischofskonferenz. Der Erzbischof von Genua wurde im März 2012 vom Papst weitere fünf Jahre an der Spitze des italienischen Episkopats bestätigt.
Marc Oullett (69)Der Kanadier ist der Leiter der Bischofskongregation. Trotz seiner guten Beziehungen in der Kurie könnte die starke Säkularisierung in seiner Geburtsregion Quebec gegen ihn arbeiten.
15:18 Uhr: "Glauben in einer säkularen Welt" Schönborn unterstreicht, dass Benedikt XVI. "mutige und entscheidende" Impulse gegeben habe, so zum Beispiel seine Reden im deutschen Bundestag, im Londoner Parlament oder das Gespräch mit dem Philosophen Jürgen Habermas. Oder die Begegnung der Religionen in Assisi, wo auch Agnostiker geladen waren.
15:17 Uhr: Fragerunde eröffnet Schönborn hat heute um zehn vor zwölf durch seinen Sekretär vom Rücktritt erfahren, sagt er auf die Frage eines Journalisten.
15:15 Uhr: Letztes Treffen am Donnerstag Kardinal Schönborn führt aus, er habe noch am Donnerstag in Rom Benedikt XVI. getroffen. Er sei einmal mehr überwältigt gewesen, wie präsent Österreich Benedikt XVI. ist.
15:13 Uhr: "Eindrucksvoll" Schönborn lobt die Rücktrittsrede des noch-Papstes Benedikt. "Er ist und bleibt ein Freund Österreichs". Der Kardinal lässt noch einmal den Besuch Benedikts XVI. Revue passieren.
15:11 Uhr: Schönborn gibt dem Pontifikat von Benedikt XVI. ein Motto: "Sammlung und Besinnung auf das Wesentliche". Die Konzentration auf die Botschaft des Evangeliums sei das Fundament Ratzingers gewesen.
15:09 Uhr: Schönborn ist da - es geht los Der Kardinal nimmt Stellung zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. "Es entspricht der großen demütigen Haltung dieses Mannes", so Schönborn.
14:58 Uhr: Ein Sprecher des Kardinals bittet noch um etwas Geduld... Hektik im erzbischöflichen Palais; der Auftritt von Kardinal Schönborn verzögert sich noch. Hier geht es zum LIVE-VIDEO >>>
14:51 Uhr: Schönborn tritt vor die Presse: In Kürze gibt Kardinal Christoph Schönborn
eine Pressekonferenz. Wir berichten hier LIVE in unserem LIVE-TICKER und per LIVE-VIDEO >>>
14:32 Uhr: Bruder des Papstes: "Wusste das seit Monaten" Georg Ratzinger, der 89 Jahre alte und ältere Bruder des Papstes, sagte, er habe das Ansinnen des Papstes seit Monaten gewusst. "Das Alter drückt", so Georg Ratzinger. Ärzte hatten Benedikt XVI. bereits seit längerem von Übersee-Reisen abgeraten. Auch zu Fuß ist er nicht mehr gut unterwegs. "Das Alter ist meinem Bruder anzumerken", so Georg Ratzinger.
14:09 Uhr: Kardinal Schönborn tritt vor die Presse: Um 15 Uhr gibt einer der möglichen Nachfolger Benedikts XVI., Kardinal Christoph Schönborn, eine Pressekonferenz. +++ Wir berichten hier ab ca. 14:50 LIVE per LIVE-VIDEO +++
14:02 Uhr: Info-Update: Die Wahl des Nachfolgers - alle Fakten auf einen Blick:
Der Ablauf der Papst-Wahl: Das Konklave1/6
WER?Bei der bisher letzten Wahl des Papstes, im April 2005, nahmen 115 Kardinäle unter 80 Jahren aus insgesamt 52 Ländern teil. Zwei weitere wahlberechtigte Kardinäle konnten wegen Krankheit nicht teilnehmen. 66 weitere Kardinäle waren nicht wahlberechtigt, da sie älter als 80 Jahre waren. Wer als Papst ausgewählt wird, muss nicht zwangsläufig einer der Wahlberechtigten sein, in der Regel kommt er aber aus diesem Kreis.
WO?Die Kardinäle versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Bei der Papst-Wahl von 2005 waren die Kardinal zum ersten Mal in der Geschichte des Konklaves komfortabel in Zimmern mit eigenem Bad in einem Gästehaus des Vatikan (Casa Marta) untergebracht. Davor schliefen sie in kargen Zellen in der Nähe der Sixtinischen Kapelle. Von der Außenwelt sind sie abgeschottet - sie dürfen weder telefonieren, Zeitung lesen, fernsehen oder Radio hören, noch dürfen sie das Internet benutzen.
GESCHICHTE Das Wort Konklave (aus dem Lateinischen "cum clave", mit dem Schlüssel) geht zurück auf die Wahl des Papstes Coelestin IV. im Jahr 1241, als die Kardinäle in einem zerfallenen Palast eingeschlossen worden waren. Im 13. Jahrhundert dauerte das Konklave zur Wahl von Papst Gregor X. ganze zwei Jahre, neun Monate und zwei Tage. Die durchschnittliche Dauer der acht Papst-Wahlen im 20. Jahrhundert lag bei etwas mehr als drei Tagen. Die Wahl von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1978 war in weniger als drei Tagen entschieden, auch die Wahl von Papst Benedikt XVI. dauert nur zwei Tage (18. und 19. April 2005).
WAHLBei der Wahl 2005 konnten die Kardinäle bereits ab dem zweiten Tag insgesamt viermal abstimmen, zwei Mal am Vormittag und zwei Mal nachmittags. Alle drei Tage legten die Kardinäle einen Tag Pause für Gebete, "zwanglose Gespräche unter den Wählern" und eine Ansprache ein. Um die Wahl zu gewinnen, braucht ein Kandidat eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Nach 33 oder 34 Wahlgängen können die Kardinäle für die nächste Runde eine einfache Mehrheit für ausreichend erklären.
RAUCHSIGNALE Nachdem die Kardinäle ihre Wahl auf ein Papier hinter die lateinischen Worte "Eligo in Summum Pontificem ..." (Zum Papst wähle ich ...) geschrieben haben, werden alle Wahlzettel eingesammelt. Nach Auszählung der Stimmen werden die Zettel verbrannt und aus einem Kaminrohr über der Sixtinischen Kapelle steigt Rauch auf. Schwarzer Rauch zeigt an, dass noch kein Kandidat die erforderliche Mehrheit hat. Erscheint weißer Rauch und läuten die Glocken des Petersdoms, ist eine neuer Papst gewählt. Die Rauchsignale erfolgen zweimal täglich (mittags und abends).
"HABEMUS PAPAM" Ist die Entscheidung gefallen, wird sie von der Loggia des Petersdoms aus mit den Worten verkündet: "Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus Papam!" (Ich verkünde euch große Freude. Wir haben einen Papst!) Der Papst richtet sich dann mit seiner ersten Ansprache an die auf dem Petersplatz wartende Menge und spendet erstmal den Segen "Urbi et Orbi". Mit der Übernahme des Pontifikats wählt der Papst einen neuen Namen. Am häufigsten wurden bisher die Namen Johannes (23 Mal), Gregor (16 Mal), Benedikt (15 Mal), Klemens (14 Mal), Innozenz und Leo (jeweils 13 Mal) gewählt.
13:50 Uhr: Leben im Kloster Papst Benedikt XVI. wird sich nach dem Ende seines Pontifikats am 28. Februar nach Castel Gandolfo zurückziehen. Hier werde er auf das Ende der Restaurierungsarbeiten eines ehemaligen Klausurklosters im Vatikan abwarten, wo er künftig leben wird, berichtete der Vatikan-Sprecher, Pater Federico Lombardi, soeben.
Höhen und Tiefen im Pontifikat von Benedikt XVI.1/17
August 2005Die erste Reise als Papst führt Benedikt nach Deutschland. Auf dem XX. Weltjugendtag in Köln ruft er junge Menschen aus aller Welt zu Güte und Barmherzigkeit auf. Mit einer Million Pilgern feiert er auf dem Marienfeld die Messe.
November 2005 Ein vom Papst unterzeichnetes Dokument verpflichtet Priesterseminare, Männer mit "homosexuellen Tendenzen" nicht mehr zur Priesterweihe zuzulassen. Internationale Schwulen-und Lesbenverbände kritisieren den Schritt als "fatales Signal".
Jänner 2006In seiner ersten Enzyklika "Deus caritas est" (Gott ist Liebe) hebt der Papst die Bedeutung der christliche Nächstenliebe hervor.
Mai 2006Mit Jubel empfangen ihn Zehntausende Menschen bei einem Besuch in Polen. In Auschwitz ruft er zu Vergebung und Versöhnung auf.
September 2006Bei einer Vorlesung in Regensburg zitiert der Papst den byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos, der islamische Prophet Mohammed habe nur "Schlechtes und Inhumanes" gebracht. In der islamischen Welt erzeugt dies heftige, teils gewalttätige Proteste.
November 2006In der Türkei zeigt der Papst eine Geste der Versöhnung: Bei seiner ersten Reise in ein islamisches Land betet er in der Blauen Moschee von Istanbul gemeinsam mit dem Großmufti.
Juli 2007Protestantische Gemeinschaften sind empört, als die Glaubenskongregation in einer Erklärung die katholische Lehre unterstreicht, nach der sich nur christliche Gemeinschaften mit gültiger Bischofs- und Priesterweihe als "Kirchen" bezeichnen können.
November 2007In seiner zweiten Enzyklika "Spe salvi" (Gerettet durch Hoffnung) spricht sich Benedikt gegen materialistische Weltanschauungen aus.
Jänner 2009Durch die Aufhebung der Exkommunikation des Holocaust-Leugners Richard Williamson löst der Papst Kritik aus. Insgesamt nimmt er vier Bischöfe der 1988 abgespaltenen Pius-Bruderschaft wieder in die Kirchengemeinschaft auf.
März 2009Mit der Äußerung auf seiner Afrika-Reise, Kondome verschlimmerten das Aids-Problem in Afrika, stößt der Papst auf Empörung.
Juli 2009In seiner dritten Enzyklika "Caritas in veritate" (Die Liebe in der Wahrheit) plädiert er für mehr ethisches Bewusstsein in der Wirtschafts- und Finanzwelt.
März 2010In seinem Hirtenbrief an die irische Kirche bedauert Benedikt den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche. Er drückt "die Schande und Reue aus, die wir alle fühlen".
Mai 2010Benedikt XVI. feiert die Seligsprechung seines Vorgängers Johannes Paul II. bei einer Zeremonie, an der sich eine Million Pilgern beteiligen.
September 2010Der Papst trifft den Erzbischof von Canterbury Rowan Williams in London. Er ist somit der erste Papst, der sich an die anglikanischen Bischöfe wendet, die im Lamperth Palace vereint sind.
Oktober 2011Benedikt XVI. erlässt das Apostolische Schreiben in Form eines Motu Proprio Porta fidei (Pforte des Glaubens), in dem er ein Jahr des Glaubens ankündigt. Es beginnt am 11. Oktober 2012, dem 50. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils, und endet am Christkönigsfest 2013, 24. November 2013.
Mai 2012Die sogenannte Vatileaks-Affäre erschüttert den Vatikan. Der Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, wird mit dem Vorwurf verhaftet, vertraute Dokumente des Papstes an einen Journalisten weitergegeben zu haben. Gabriele verbringt fast zwei Monate in Untersuchungshaft und wird im Oktober 2012 zu 18 Monate Haft verurteilt. Vor Weihnachten 2012 wird er vom Papst begnadigt.
September 2012Der Papst reist in den Libanon. Hier trifft er mit Vertretern von 18 christlichen und muslimischen Gemeinschaften zusammen. Überschattet wird die Reise vom nahen Bürgerkrieg in Syrien und von antiwestlichen Ausschreitungen im Nahen Osten anlässlich des in den USA produzierten Videofilms Innocence of Muslims.
13:40 Uhr: Bis Ostern kein Papst.. Lombardi zeigte sich zuversichtlich, dass bis Ostern ein neuer Papst gewählt werde. Das Konklave für die Wahl des neuen Papstes werde im März stattfinden. Benedikt werde keine Rolle im Konklave spielen. Auch in der Zeit, in dem der Stuhl Petri vakant sein werde, soll der Papst keine Funktion ausüben. "Die apostolische Verfassung sieht keine Rolle für einen Papst vor, der zurücktritt", kommentierte Lombardi.
13:38 Uhr: Rückblick: Josef Ratzinger wurde am 19. April 2005 zum Papst gewählt. Hier alle Fotos aus seinem Pontifikat:
13:35 Uhr: So gab Benedikt seinen Rücktritt bekannt. Während einer Seligsprechung kündigte der 85-Jährige seinen Rückzug vom Papst-Amt an. Hier das Foto:
13:24 Uhr: Zur Erholung erst nach Castelgandolfo, dann ins Kloster... Noch bis zum 28. Februar ist Benedikt XVI. im Amt; dann zieht er sich zur Erholung zunächst auf seinen Sommersitz Castelgandolfo zurück. Den "Ruhestand" wird er jedenfalls nicht in seinem Heimatland Deutschland verbringen, wie Vatikan-Sprecher Lombardi mitteilte. Vielmehr wolle Ratzinger in ein Kloster im Vatikan seinen Lebensabend verbringen, und zwar "im Gebet".
13:07 Uhr: Ratzinger will der Kirche "weiter im Gebet dienen" Über seine Zukunftspläne verrät Benedikt XVI.: "Was mich betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen". Den genauen Wortlaut seiner Rücktritts-Erklärung finden Sie hier >>>
12:55 Uhr: Twitter-Eintrag Nur einen Tag vor der Bekanntgabe seines Rücktritts wandte sich Papst Benedikt XVI. via Nachrichtendienst Twitter an die Gläubigen. Seine Worte, datiert mit 10. Februar: "Wir dürfen der Kraft der Barmherzigkeit Gottes vertrauen. Wir sind alle Sünder, doch seine Gnade verwandelt uns und macht uns neu."
12:50 Uhr: So geht`s weiter: Alle Infos zur Nachfolge Im März bereits tritt das Konklave zusammen, um über die Nachfolge zu beraten. Alle Infos dazu finden Sie hier >>>
12:35 Uhr: Chancen für Schönborn als Nachfolger? Nach der Rücktritts-Ankündigung von Ratzinger kursieren bereits Nachfolge-Gerüchte. Im Gespräch ist unter anderem Kardinal Schönborn. Er hatte bereits bei der letzten Papst-Wahl 2005 Chancen auf den Stuhl Petri.
12:33 Uhr: Bruder bestätigt gesundheitliche Probleme Auch der Bruder von Papst Benedikt, Georg Ratzinger, hat die angeschlagene Gesundheit von Benedikt XVI. als Grund für dessen Rücktritt genannt. "Das Alter drückt", sagte der 89-Jährige am Montag.
12:15 Uhr: Es ist die Gesundheit! Der Rücktritt von Papst Benedikt erfolge aus gesundheitlichen Gründen, erklärte sein Sprecher am Montag. Benedikt selbst sagte, er spüre die schwere Last seines Amtes und habe lange über die Entscheidung nachgedacht und sie zum Wohle der Kirche gefällt.
12:12 Uhr: "Zum Wohl der Kiche" Ratzinger sagt, er habe die Entscheidung "zum Wohl der Kirche" getroffen. Er habe lange darüber nachgedacht und sei nun zu dieser Entscheidung gelangt. Der genau Grund für den Rücktritt ist nach wie vor nicht bekannt.
12:09 Uhr: Erst ein einziger Papst ist bislang zurückgetreten In der Kirchengeschichte trat ein einziger Papst, Coelestin V., der 1294 gewählt wurde, nach wenigen Monaten aus Gewissensgründen von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger Bonifaz VIII. ließ ihn einsperren. Er starb 1296 in Gefangenschaft.
11:56 Uhr: Benedikt XVI. wird am 28. Februar zurücktreten. Dies kündigte der Heilige Vater am Montag beim Konsistorium für die Seligsprechung von zwei süditalienischen Märtyrer an.