Russland

31 Tote nach Bergwerksunglück

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Eine Rettungsaktion musste wegen Rauchentwicklung abgebrochen werden.

Die Zahl der Toten nach einem der schwersten Grubenunglücke in einem russischen Kohlebergwerk steigt weiter: Bis Montag wurden in Sibirien 31 Leichen geborgen, 58 Bergleute wurden verletzt und 60 waren noch verschüttet. Gleichzeitig macht sich Russland auf noch Schlimmeres gefasst. Ob die Eingeschlossenen noch leben und wann sie gerettet werden können, war am Montag zunächst unklar. Am Samstag war zweimal Methangas in dem Kohlebergwerk "Raspadskaja" im Gebiet Kemerowo explodiert. Und die Gefahr weiterer Explosionen blieb groß.

Rettungsarbeiten unterbrochen
"Unseren Männern geht doch in dem Schacht die Luft aus. Sagen Sie uns endlich die Wahrheit!", schrie eine Angehörige an der Unglücksstelle. Wegen der hohen Methangaskonzentration in dem Schacht waren am Sonntag, als Russland landesweit den Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus vor 65 Jahren feierte, die Rettungsarbeiten unterbrochen worden. Regierungschef Wladimir Putin hatte am Sonntag von einer "Tragödie" gesprochen.

Doch es gebe Hoffnung, dass einige der 60 in rund 500 Metern Tiefe verschütteten Bergleute gerettet werden können, sagte Zivilschutzminister Sergej Schoigu nach Angaben der russischen Staatsagentur Ria Nowosti am Unglücksort. "Raspadskaja" ist das größte Kohlebergwerk seiner Art in Russland und das Unglück das schwerste dort seit drei Jahren.

Kein Funkkontakt
Zu den Eingeschlossenen fehlte jeder Funkkontakt. Deshalb war anderthalb Tage nach den Explosionen unklar, ob die Männer überhaupt noch am Leben waren. Die meisten der am Montag geborgenen 19 Leichen waren Rettungskräfte. Sie hatten die etwa 60 Bergleute am Wochenende retten wollen. Die Helfer waren aber bei der zweiten Explosion selbst unter Tage verschüttet worden. Am Wochenende war zunächst die Rede von zwölf Toten gewesen. Schoigu sprach auch von der Gefahr einer Flutung des 370 Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystems.

Nach Darstellung des Ministers stellten Helfer in der Nacht auf Montag die Belüftung sowie die Stromversorgung in dem 37 Jahre alten Kohlebergwerk wieder her. Weitere Gebäude über Tage waren einsturzgefährdet. 

Entschädigung steht schon fest
Obwohl die Bergleute noch nicht gerettet sind, steht schon jetzt die Höhe der Entschädigung fest. Die Familien der getöteten Bergleute sollen umgerechnet 25.000 Euro Wiedergutmachung erhalten. Zum Zeitpunkt der ersten Detonation am Samstagabend waren 359 Arbeiter unter Tage gewesen.

In der Region war es zuletzt Anfang 2007 zu zwei schweren Unglücken gekommen. Damals starben in einem Nachbarschacht von Nowokusnezk 110 Arbeiter - der schwerste Unfall seit Jahrzehnten.

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