Bauernebel-Blog
Bericht zum Mohammed-Schmähfilm
15.09.2012Was hat der Aufreger-Clip eigentlich mit Amerika zu tun?
Während sich die Islamisten-Proteste gegen den Mohammed-Schmähfilm weiter dramatisch ausweiten und der Freitag sogar zum "Tag des Zornes" ausgerufen wurde, drängt sich die Frage auf: Was hat der Film eigentlich mit den USA zu tun? Gar nichts, actually. Als Macher des 14 Minuten langen, cineastischen Frontalunfalls "Innocence of Muslims", wo der Prophet Mohammed als unterbelichteter Schürzenjäger verhöhnt wird, wurde jetzt der in Ägypten geborene, in Long Beach (Kalifornien) lebende Nakoula Basseley Nakoula (55) ausgeforscht. Er ist ein koptischer Christ, der zur Tarnung den Decknamen Sam Bacile verwendete und sich zunächst als "jüdischer Israeli" ausgab. Er hat ein langes Strafregister, saß wegen "Meth"-Delealerei und Finanzbetrug je ein Jahr in Haft.
Laut seinem Konsulenten Steve Klein halfen 10 bis 15 weitere Typen bei dem Machwerk mit, fast alle aus dem Nahen Osten, aus Syrien, Ägypten oder der Türkei. Welche Rolle also spielt Amerika bei all dem? Auch ja: Die USA boten den Zufluchtsort für verfolgte koptische Christen, garantieren ein Klima der Freiheit, das diesen Leuten erst die Herstellung des Schandfilmes ermöglichte. Hinzu kommen Drehort, Darsteller und Equipment - auch wenn kaum wer wusste, was die Filmemacher wirklich mit dem Streifen planten. Die Firma "Media for Christ" hatte das Projekt abgewickelt, gefilmt wurde in 2011 in der "Blue Cloud Movie Ranch" in Santa Clarita. Die 60 Schauspieler wurden getäuscht, der Film hieß beim Dreh harmlos "Dessert Worriers". Am Computer wurden dann bestehende Dialoge durch die Mohammed-Beleidigungen ersetzt.
Irgendwie ist es so, als würde in einem Hotel ein Mord passieren und die Angehörigen des Opfers brennen lieber das Hotel ab als den Killer zu belangen.
„Amerika hat nichts mit diesen Film zu tun“, plädierte Außenminister Hillary Clinton. Vergebens: Denn längst ist der Streifen bloß ein Vorwand für radikale Islamisten, darunter die ultrakonservativen „Salafisten“, für einen Showdown mit den demokratischeren Führungen nach dem „Arabischen Frühling“. Die Ironie: Die USA halfen beim Sturz der Despoten, „jetzt fliegen Steine und Brandbomben gegen ihre Vertretungen“, so Islam-Experte Fouad Ajami.
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