Klimakonferenz in Cancun

Berlakovich: Klima-Verhandlungen "mühsam"

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Österreichs Umweltminister hofft aber auf "Resultate in Teilbereichen".

Seit mehr als zehn Tagen wird in Cancun in Mexiko über den Schutz des Klimas verhandelt, doch die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg dürfte wohl erst nach dem offiziellen Schlusstermin am Freitag - irgendwann in der Nacht auf Samstag - fallen.

Die Verhandlungen verlaufen "zäh und mühsam", sagte Umweltminister Niki Berlakovich (V) am Donnerstagabend. Dennoch sei die Grundstimmung in vielen Gesprächen positiv, "man hofft auf Resultate in Teilbereichen", betonte er. "Der Gipfel darf nicht scheitern, wir können nicht vor dem Klimawandel kapitulieren", sagte der Minister.

Boliviens Präsident Evo Morales hat Donnerstag früh (Ortszeit) ein Tribunal der Vereinten Nationen für "Klima-Gerechtigkeit" gefordert. Dieses UN-Gericht solle überwachen, wer besonders vom Klimawandel betroffen ist und ob Klimavereinbarungen eingehalten werden. Er übte scharfe Kritik am bisherigen Verhandlungsverlauf in Cancun. "Was hier bisher vor allem stattgefunden hat, ist eine Analyse dessen, was letztes Jahr in Kopenhagen passiert ist." Während man Papiere austausche und weiter diskutiere, erwärme sich die Erde immer weiter.

Wie geht es mit dem Kyoto-Protokoll weiter?
Heikelster Punkt der Verhandlungen an den Traumstränden der mexikanischen Atlantikküste ist die Zukunft des Kyoto-Protokolls, dessen erste Verpflichtungsperiode 2012 ausläuft. Die Industriestaaten müssten sich für die Zeit danach "zu substanziellen und konkreten Emissionsminderungszielen bekennen", drängte der chinesische Unterhändler Xie Zhenhua die Delegierten aus 194 Staaten. Dagegen argumentieren Japan, hinter vorgehaltener Hand auch Kanada und Russland, eine Fortschreibung des Protokolls mache ohne verbindliche Auflagen auch für die USA und China keinen Sinn.

WWF wirft Österreich Bilanzfälschung vor
Indes haben die Umweltorganisationen WWF und Global 2000 Österreich die Forcierung von Klima-Bilanzfälschung vorgeworfen. Sie kritisierten unisono den Vorschlag, die - steigenden - Emissionen aus der Waldnutzung nicht mehr zum Ausstoß der Treibhausgase des Landes zu zählen. Ähnliche Interessen vertreten laut WWF auch Schweden und Finnland. Bedeuten würde dies, dass europäische Staaten so viel Wald abholzen könnten, wie sie wollten, ohne dass die dadurch freigesetzten Emissionen auf ihre Rechnung geschrieben würden.

Berlakovich bezeichnete die Vorwürfe als "blanken Unsinn". "Ich weise strikt zurück, dass Österreich Bilanzfälschung betreibt. Der Wald wächst bei uns zu", betonte er.
 

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