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LIVE-Ticker

Berlin-Attentäter in Mailand erschossen

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Der mutmaßliche Berlin-Attentäter Anis Amri wurde in Italien getötet.

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist tot. Anis Amri wurde Freitagnacht bei einer Straßenkontrolle im Mailänder Vorort Sesto San Giovanni von der Polizei erschossen. Dies bestätigte der italienische Innenminister Marco Minniti am Freitag in Rom.

Pistole gezogen

Nach ersten Informationen ging Amri der Polizei vor dem Bahnhof des Ortes bei einer normalen Straßenkontrolle ins Netz. Dabei habe er plötzlich eine Pistole gezogen, "Allah Akbar" gerufen und auf die Polizisten geschossen. Er verletzte einen von ihnen an der Schulter. Die Beamten hätten das Feuer erwidert und ihn getötet.

Amri war in der Nacht zu Fuß mit einem Rucksack unterwegs. Er hatte keine Dokumente bei sich und musste erst aufgrund seiner Fingerabdrücke identifiziert werden. Der Tunesier hatte in der Vergangenheit mehrere Jahre in Italien gelebt.

Von Frankreich eingereist

Amri soll von Frankreich nach Italien eingereist sein. Über Chambery soll der 24-Jährige nach Italien gelangt sein. Zunächst hielt er sich in Turin auf. Danach soll er mit dem Zug nach Sesto San Giovanni bei Mailand gefahren sein.

Nach dem Tunesier war seit Donnerstag mit Haftbefehl gefahndet worden. Es bestanden zuletzt kaum noch Zweifel, dass Amri für den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in der deutschen Hauptstadt mit mindestens zwölf Toten verantwortlich sein dürfte. Seine Fingerabdrücke wurden mehrfach an dem Lkw sichergestellt, der am Montagabend in die Stände nahe der Gedächtniskirche gerast war.

Berlin-Attentäter in Mailand erschossen
© oe24


"Es gebe weitere Hinweise, "dass dieser Tatverdächtige mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich der Täter ist", teilte der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere mit. Auf Amris Spur waren die Ermittler gekommen, als sie im Lastwagen seine Duldungspapiere fanden. Das geschah aber erst am Dienstag, weil die Fahrerkabine zunächst versiegelt worden war. Amri, der 2015 nach Deutschland einreiste, war Medienberichten zufolge in Italien und Tunesien bereits zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

In der Früh war die Berliner Polizei Spuren in einer Moschee nachgegangen. "Eine Festnahme hat es aber nicht gegeben", hieß es. Am Vortag hatten neue Hinweise zu Amri darauf hingedeutet, dass er nach dem Anschlag von Berlin Unterschlupf in der Hauptstadt gesucht hat. Der TV-Sender rbb veröffentlichte am Donnerstagabend Überwachungsbilder, die den Terrorverdächtigen knapp acht Stunden nach der Tat vor einem Berliner Moschee-Verein zeigen sollen.
 

oe24 berichtet LIVE über die aktuellen Ereignisse

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 20:14

Ermittlungen zu Flucht vom Amri laufen

Frankreich lässt Medieninformationen zunächst unbestätigt, wonach der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri über Frankreich nach Italien gelangt sein soll. Der französische Innenminister Bruno Le Roux wies am Freitagabend in Paris auf laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hin.

"Ich rufe zur größten Vorsicht auf im Hinblick auf Informationen, die zur Zeit zirkulieren", sagte der Minister. "Nur die Ermittlungen werden es erlauben, die Fakten präzise festzustellen." Er sei mit seinen Amtskollegen in Deutschland und Italien in Kontakt.

 19:44

Nahles verspricht Entschädigung für Opfer

Die deutsche Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat den Opfern des Anschlags in Berlin eine Entschädigung zugesagt. Es sei "wichtig, dass jetzt jeder die Hilfe bekommt, die er braucht", teilte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) am Freitag auf Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland mit.

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach eine Klausel im Opfer-Entschädigungs-Gesetz Leistungen bei Angriffen durch Kraftfahrzeuge ausschließe. Der Opferbeauftragte des Landes Berlin, Roland Weber, hatte von einer "fatalen Lücke" gesprochen.

 17:20

Seehofer für bessere Durchleuchtung von Flüchtlingen

CSU-Chef Horst Seehofer pocht nach dem Berliner Anschlag auf eine schärfere Überprüfung von Flüchtlingen und deren Herkunft. Bei vielen Verfahren gebe es nur noch einen formalisierten Fragebogen ohne Gespräche und Einbindung des Verfassungsschutzes, kritisierte der bayerische Ministerpräsident in einem Vorabbericht der "Welt am Sonntag".

Zumindest diese Formblatt-Fälle müssten noch einmal geprüft werden. Es bleibe aber das Problem, dass man bei vielen gar nicht wisse, wo sie sich aufhielten. Lücken müssten auch bei der Feststellung des Alters geschlossen werden. Dänemark stelle etwa mit Hilfe von Röntgen-Geräten das genaue Alter von unbegleiteten, angeblich Minderjährigen fest. Die meisten seien tatsächlich über 18 Jahre alt. Zudem müsse die Kontrolle der deutschen Grenzen verschärft werden, solange die europäischen durchlässig seien.

 17:10

Warnung in Italien vor Racheakten gegen Polizisten

Italiens Polizeichef Franco Gabrielli hat am Freitag alle Sicherheitskräfte aufgefordert, sich vor möglichen "Racheaktionen" nach der Tötung des mutmaßlichen tunesischen Verantwortlichen des Anschlags in Berlin, Anis Amri, in Acht zu nehmen. Gabrielli rief die Sicherheitskräfte auf, Schutzvorkehrungen zu treffen.

Der italienische Innenminister, Marco Minniti, ist indes stark unter Druck geraten, weil er bei einer Pressekonferenz in Rom den Namen des Polizisten bekanntgegeben hatte, der Amri getötet hatte, und von dessen Kollegen, der mit ihm in Sesto San Giovanni bei Mailand im Einsatz war. "Minniti soll zurücktreten. Seine Inkompetenz ist unerhört. Er setzt die Polizisten der Gefahr von Racheaktionen aus", kritisierte die Rechtspartei Azione Nazionale. Aus mehreren Parteien wurde Kritik an Minniti geäußert, der erst seit vergangener Woche im Amt ist.

 16:43

Ermittler stellen Handy von Anis Amri sicher

Bei der erneuten Unterschung des Sattelschleppers, mit dem der Terrorverdächtige in den Berliner Weihnachtsmarkt fuhr, hat die deutsche Polizei laut einem Bericht des "Spiegel" auch das Handy von Anis Amir sichergestellt. Die Auswertung des Geräts laufe nun auf Hochtouren.

 16:35

Seehofer für bessere Durchleuchtung von Flüchtlingen

CSU-Chef Horst Seehofer pocht nach dem Berliner Anschlag auf eine schärfere Überprüfung von Flüchtlingen und deren Herkunft. Bei vielen Verfahren gebe es nur noch einen formalisierten Fragebogen ohne Gespräche und Einbindung des Verfassungsschutzes, kritisierte der bayerische Ministerpräsident in einem Vorabbericht der "Welt am Sonntag".

Zumindest diese Formblatt-Fälle müssten noch einmal geprüft werden. Es bleibe aber das Problem, dass man bei vielen gar nicht wisse, wo sie sich aufhielten. Lücken müssten auch bei der Feststellung des Alters geschlossen werden. Dänemark stelle etwa mit Hilfe von Röntgen-Geräten das genaue Alter von unbegleiteten, angeblich Minderjährigen fest. Die meisten seien tatsächlich über 18 Jahre alt. Zudem müsse die Kontrolle der deutschen Grenzen verschärft werden, solange die europäischen durchlässig seien.

 16:33

Warnung in Italien vor Racheakten gegen Polizisten

Italiens Polizeichef Franco Gabrielli hat am Freitag alle Sicherheitskräfte aufgefordert, sich vor möglichen "Racheaktionen" nach der Tötung des mutmaßlichen tunesischen Verantwortlichen des Anschlags in Berlin, Anis Amri, in Acht zu nehmen. Gabrielli rief die Sicherheitskräfte auf, Schutzvorkehrungen zu treffen.

Der italienische Innenminister, Marco Minniti, ist indes stark unter Druck geraten, weil er bei einer Pressekonferenz in Rom den Namen des Polizisten bekanntgegeben hatte, der Amri getötet hatte, und von dessen Kollegen, der mit ihm in Sesto San Giovanni bei Mailand im Einsatz war. "Minniti soll zurücktreten. Seine Inkompetenz ist unerhört. Er setzt die Polizisten der Gefahr von Racheaktionen aus", kritisierte die Rechtspartei Azione Nazionale. Aus mehreren Parteien wurde Kritik an Minniti geäußert, der erst seit vergangener Woche im Amt ist.

 16:27

Sicherheitskreise: Marokko warnte vor Amri

Marokkanische Sicherheitsbehörden haben deutsche Kollegen im September und Oktober vor Anschlagsplänen des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri gewarnt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin aus Sicherheitskreisen vom Freitag gingen die Meldungen damals zeitgleich an den Bundesnachrichtendienst (BND) und das Bundeskriminalamt (BKA).

Die Informationen aus Marokko dürften auch im gemeinsamen Terrorabwehrzentrum von Bund und Ländern (GTAZ) in Berlin eine Rolle gespielt haben. Marokkanische Sicherheitskreise bestätigten am Freitag, dass es von ihrer Seite zwei entsprechende Warnungen gegeben habe.

 16:02

Mattarella dankte Polizisten für Entdeckung Amris

Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella hat den beiden Polizisten gedankt, die bei einer Kontrolle im Großraum Mailand auf den mutmaßlichen Attentäter von Berlin gestoßen waren. Innenminister Marco Minniti möge seine herzlichsten Glückwünsche übermitteln, zitierte die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Freitag Mattarella.

Die beiden Polizisten hätten in dieser Nacht in Sesto San Giovanni bei Mailand professionell und mutig gehandelt. Der europaweit gesuchte mutmaßliche Attentäter von Berlin, Anis Amri, war der Polizei bei einer normalen Personenkontrolle ins Netz gegangen. Bei einem Schusswechsel wurde er getötet. Amri soll den Lastwagen gesteuert haben, der am Montag über einen Weihnachtsmarkt in Berlin raste. Dabei kamen zwölf Menschen ums Leben.

 15:52

Keine "Allahu Akbar"-Rufe

Der Mailänder Polizeipräsident wies Berichte zurück, wonach Amri "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben soll. Davon wisse er nichts, sagte de Iesu. Aber Amri habe die Polizisten als "Bastarde" beschimpft.

 15:51

Mailands Polizei: Amri war extrem gefährlich

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist nach italienischen Angaben alleine unterwegs gewesen, als er auf die Polizisten in Mailand traf. Auf ihn seien zwei Schüsse abgegeben worden, einer habe den Brustkorb getroffen und sei tödlich gewesen, sagte der Mailänder Polizeipräsident Antonio de Iesu bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Anis Amri sei "höchst gefährlich" gewesen und hätte vermutlich erneut zugeschlagen. Die beiden jungen Polizisten hätten sich vorbildlich verhalten und seien mutig gewesen. Sie hätten ihn kontrolliert, weil er ihnen auffällig vorgekommen sei.

 15:45

Merkel: Müssen mehr nach Tunesien abschieben

In Folge des Terroranschlags von Berlin dringt Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf schnellere Abschiebungen nach Tunesien. Sie habe mit dem tunesischen Präsidenten Beji Caid Essebsi telefoniert, sagte Merkel am Freitag in Berlin. "Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass wir den Rückführungsprozess noch deutlich beschleunigen und die Zahl der Zurückgeführten deutlich erhöhen müssen."

 15:20

Le Pen und Farage kritisieren offene Grenzen

EU-feindliche Politiker sehen in der Flucht des mutmaßlichen Berliner Attentäters Anis Amri einen Beleg für mangelnde Grenzkontrollen in Europa. "Diese Eskapade in mindestens zwei oder drei Ländern ist symptomatisch für die totale Sicherheitskatastrophe, die das Schengen-Abkommen darstellt", sagte die Vorsitzende des rechtsextremen französischen Front National (FN), Marine Le Pen, am Freitag. Sie bekräftigte, dass sie Frankreich seine Souveränität und nationalen Grenzen wiedergeben und das Schengen-Abkommen aufkündigen werde. Le Pen tritt im Frühjahr bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich an und will Staatschef Francois Hollande beerben.

Ähnlich wie Le Pen äußerte sich auch Nigel Farage, der frühere Chef der rechtspopulistischen britischen Unabhängigkeitspartei UKIP. "Wenn der Mann, der in Mailand erschossen wurde, der Berlin-Mörder ist, dann zeigt sich, dass der Schengen-Raum ein Risiko für die öffentliche Sicherheit ist", erklärte Farage auf Twitter. Deshalb müsse das System offener Grenzen beendet werden.

 14:55

ISIS veröffentlichte angebliches Video von Anis Amri

IS-Sprachrohr Amak veröffentlichte ein Video, auf dem der mutmaßliche Berlin-Attentäter zu sehen sein soll. Auf einer knapp drei Minuten dauernden Aufnahme schwört er dem Anführer der Terrormiliz die Treue. Hier geht's zum Video: ISIS veröffentlichte Bekennervideo von Amri

 14:49

"Bedrohungslage für Deutschland nicht verändert"

Nach dem Tod des mutmaßlichen Berlin-Attentäters Anis Amri in Italien hat Deutschlands Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) auf anhaltende Gefahren durch gewaltbereite Extremisten hingewiesen. "Mit dem Fahndungserfolg hat sich leider die terroristische Bedrohungslage für Deutschland nicht verändert", sagte de Maiziere am Freitag in Berlin.

"Sie bleibt hoch, die Sicherheitsbehörden bleiben wachsam. Ich bin sehr erleichtert, dass von diesem Attentäter keine Gefahr mehr ausgeht", sagte de Maiziere. Nun sei "die Zeit gekommen, um über Konsequenzen zu reden". Dazu werde er mit Deutschlands Justizminister Heiko Maas (SPD) "sehr bald Gespräche aufnehmen". Der Minister dankte den italienischen Polizisten, die Amri erschossen hatten. Sie hätten "exzellent gearbeitet" und seien "besonders tapfer", sagte er.

 14:35

Italienische Polizei ermittelt mögliches Kontaktnetz

Die italienische Polizei ermittelt wegen des möglichen Kontaktnetzes des getöteten mutmaßlichen tunesischen Verantwortlichen des Anschlags in Berlin, Anis Amri. Die Ermittler wollen prüfen, ob der Tunesier Kontakte zur islamischen Gemeinschaft in der Stadt Sesto San Giovanni bei Mailand hatte.

Noch unklar sei, warum Amri von Mailand nach Sesto San Giovanni gereist sei, wo er von einem Polizisten erschossen wurde. Bevor er auf einen Polizist feuerte, der ihn kontrollieren wollte, habe Amri "in gutem Italienisch" beschimpft, berichtete der Mailänder Polizeichef Antonio De Iesu.

 14:03

Deutscher Generalbundesanwalt bestätigt Tod Amris

Der deutsche Generalbundesanwalt Peter Frank hat den Tod des mutmaßlichen Attentäter von Berlin, Anis Amri, bestätigt. Er berief sich dabei am Freitag in Karlsruhe auf eine entsprechende Erklärung des italienischen Innenministers Marco Minniti.

 13:52

Ermittlungen konzentrieren sich auf Helfer von Anis Amri

Dies berichtete Generalbundesanwalt Peter Frank am Freitag. Hier weiterlesen: Ermittler suchen Helfer des Berlin-Killers

 13:27

Polizei: Amri hätte andere Attentate verüben können

Der mutmaßliche tunesische Verantwortliche des Anschlags in Berlin, Anis Amri, der am in der Nacht auf Freitag unweit von Mailand von einem Polizisten erschossen worden ist, hätte weitere Anschläge verüben können. Dies berichtete der Mailänder Polizeichef Antonio De Iesu bei einer Pressekonferenz am Freitag.

"Amri war ein äußerst gefährlicher Flüchtling, der andere Anschläge hätte verüben können", betonte De Iesu. Der Mann trug eine entsicherte Pistole mit sich, mit der er auf einen Polizisten geschossen hat, der ihn zur Kontrolle in Sesto San Giovanni nahe Mailand aufgehalten hatte. Amri hatte kein Telefon und keine Dokumente bei sich, in der Tasche hatte er "einige hunderte Euro", sagte der Polizeichef. Mit dem Fall beschäftigt sich jetzt die Staatsanwaltschaft der lombardischen Stadt Monza.

 13:06

Grazie" für italienische Unterstützung

Die Berliner Polizei hat sich bei ihren italienischen Kollegen bedankt für die Hilfe bei der europaweiten Suche nach dem mutmaßlichen Berliner Attentäter Anis Amri. "Grazie e pronta guarigione ai colleghi feriti", schrieb die Polizei am Freitag bei Twitter auf Italienisch. "Danke für die Unterstützung & gute Besserung dem verletzten Kollegen."

 13:05

Gentiloni: Bedrohungslage bleibt ernst

Die Bedrohungslage bleibt dem italienischen Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni auch nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters von Berlin hoch. "Die Bedrohung wird nicht unterschätzt", sagte Gentiloni am Freitag in Rom. In den frühen Morgenstunden war der gesuchte Tunesier Anis Amri italienischen Behörden zufolge in eine Polizeikontrolle geraten und bei einem Schusswechsel getötet worden.

 12:59

Gentiloni fordert engere EU-Sicherheitskooperation

Der italienische Premier Paolo Gentiloni hat nach der Tötung des mutmaßlichen tunesischen Verantwortlichen des Anschlags in Berlin, Anis Amri, für eine engere Zusammenarbeit zwischen europäischen Sicherheitskräfte plädiert. Er habe die deutsche Kanzlerin Angela Merkel über die Tötung des Tunesiers telefonisch informiert, sagte Gentiloni bei einer Pressekonferenz in Rom.

 12:58

Schwerpunkt-Kontrollen bei Zugverkehr in Österreich

An den Grenzen zu den Nachbarländern wird der Zugsverkehr in Österreich "schwerpunktartig" kontrolliert. Besonders nach Hinweisen über illegale Grenzübertritte werden die Stichproben intensiviert. Eine lückenlose Überprüfung des Personenverkehrs gibt es aber nicht, sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck der APA.

Nach vermehrten Aufgriffen von Flüchtlingen in Tirol werden an der italienisch-österreichischen Grenze am Brenner in Kooperation zwischen ÖBB und Polizei die Güterzüge kontrolliert. Die Güterzüge sollen vorwiegend in den Nachtstunden angehalten und durchsucht werden. Während dieser Kontrollen muss laut Polizei aus Sicherheitsgründen der Zugverkehr in beide Richtungen eingestellt werden. Für den Personenverkehr sollte es durch die Kontrollen zu keinen Einschränkungen kommen.

 12:54

Übersicht: Die Chronologie der Ereignisse

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 12:45

Italiens Rechtsparteien fordern Einwanderungsstopp

Nach der Erschießung des mutmaßlichen tunesischen Berlin-Attentäters, Anis Amri, unweit von Mailand drängen die italienischen Rechtsparteien auf einen sofortigen Einwanderungsstopp. "Jede Form von Einwanderung soll verboten werden. Das soll natürlich nicht für Frauen und Kinder auf der Flucht vor Kriegen gelten", so der Chef der ausländerfeindlichen Lega Nord, Matteo Salvini.

Der Lega Nord-Chef forderte ein Verbot, neue islamische Gebetsorte zu öffnen. In Italien würden es Hunderte unkontrollierte islamische Treffpunkte geben, die als Nährboden für die Rekrutierung von Fundamentalisten dienen würde.

"Wir erschaudern davor, wie problemlos Mörder in Italien ein- und ausgehen. Italien ist der Stützpunkt von Kriminellen, die sich hier offenkundig geschützt und toleriert fühlen", kommentierte Maurizio Gasparri, Fraktionschef der konservativen Forza Italia im Senat.

 12:40

Ermittler wollen Amris Waffe identifizieren

Nach der Erschießung des mutmaßlichen Berliner Lastwagen-Attentäters in Mailand versuchen die Ermittler in Italien mehr über die Waffe herauszufinden, die Anis Amri bei sich trug. Man wolle herausfinden, ob es sich um dieselbe Waffe handle, die bei der Entführung des polnischen Lkw am Montag in Berlin verwendet wurde, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" am Freitag.

Amri habe in Mailand mit einer 22-Kaliber-Pistole geschossen, schrieb die Polizei auf Facebook. Der Verdächtige war am Freitag in den frühen Morgenstunden von einer Polizeikontrolle in Mailand gestoppt und bei einem Schusswechsel getötet worden.

 12:16

Amri von 29-jährigen Polizisten erschossen

Der italienische Polizist, der auf einem Parkplatz unweit des Bahnhofes der Kleinstadt Sesto San Giovanni nördlich von Mailand den mutmaßlichen tunesischen Verantwortlichen des Anschlags in Berlin, Anis Amri, erschossen hat, ist ein 29-Jähriger aus dem sizilianischen Catania, der nur seit wenigen Monaten bei der Polizei ist und auf Probezeit im Einsatz war.

Bei dem zweiten, von Amri angeschossenen Polizisten handelt es sich um einen 36-Jährigen aus Udine, der einer Schulteroperation unterzogen werden muss, berichteten italienische Medien. Er schwebt nicht in Lebensgefahr.

"In Italien ist die Kontrolle des Territoriums stark. Das hat uns ermöglicht, den Tunesier zu neutralisieren", kommentierte Innenminister Marco Minniti. Die Lokalisierung des Tunesiers sei einer "außerordentliche Zusammenarbeit aller Sicherheitskräfte Italiens" zu verdanken.

 12:12

Der Reiseweg des Terroristen

Der mutmaßliche Berliner Lastwagen-Attentäter Anis Amri ist wohl mit dem Zug von Frankreich nach Italien gereist. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA vom Freitag kam der Terrorverdächtige aus Chambery nach Turin in der italienischen Region Piemont. Von dort nahm er die Bahn nach Mailand, wo er gegen 1.00 Uhr in der Nacht zum Freitag am Hauptbahnhof ankam.

Darauf habe er sich zum Bahnhof Sesto San Giovanni begeben. Vor dem Bahnhof, auf dem Platz des 1. Mai, sei Amri nach Polizeiangaben um etwa 03.30 Uhr morgens den Polizisten begegnet, die ihn bei einem Schusswechsel töteten.

 12:04

Amri wurde vor Bahnhof erschossen

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist am Bahnhof der Stadt Sesto San Giovanni im Großraum Mailand erschossen worden. Anrainer berichteten am Freitag, sie hätten in der Früh mehrere Schüsse gehört, aus dem Fenster geschaut und einen Mann am Boden liegen sehen.

Nach Polizeiangaben hatte der europaweit mit Haftbefehl gesuchte Tunesier Anis Amri bei einer Personenkontrolle auf die Polizisten gefeuert, ehe diese ihn erschossen. Die Beamten hätten versucht, ihn zu reanimieren, berichteten Augenzeugen.

 12:01

Deutsche Regierung bestätigt Tod Amris vorerst nicht

Die deutsche Bundesregierung hat den Tod des mutmaßlichen Attentäters von Berlin noch nicht offiziell bestätigt. "Ich würde sie da ein bisschen um Geduld bitten. Die Dinge sind im Fluss", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin. Die Regierung stehe in engem Kontakt mit den italienischen Behörden.

Ein Sprecher des Innenministeriums fügte an, die Bundesregierung habe aus dem Land noch keine regierungsamtliche Bestätigung erhalten. Die Anzeichen verdichteten sich aber, dass es sich bei dem in Mailand Erschossenen um den gesuchten Tunesier Anis Amri handle.

 12:01

Einige Verletzte kämpfen weiter um ihr Leben

Einige der Schwerverletzten des Terroranschlags in Berlin kämpfen weiter um ihr Leben. Nach derzeitigem Stand seien bei dem Anschlag am Montag auf dem Weihnachtsmarkt 12 Menschen ums Leben gekommen, 53 seien verletzt worden, 14 von ihnen sehr schwer, sagte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Freitag bei einer Sitzung des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus.

 11:38

Innenminister: "Sicherheit funktioniert"

Der italienische Innenminister Marco Minniti hat der Polizei und allen Sicherheitskräften in Italien für die "Neutralisierung" des mutmaßlichen tunesischen Verantwortlichen des Anschlags am Montagabend in Berlin, Anis Amri, gedankt. "Italiens Sicherheitssystem funktioniert. Wir können darauf stolz sein", sagte Minniti am Freitag.

"Wenn wir eine Person identifiziert und neutralisiert haben, die in einem Großteil Europas auf der Flucht war, bedeutet dies, dass unser Sicherheitssystem effizient ist. Ich danke alle Polizisten auf der Straße, die uns ein derart hohes Sicherheitsniveau garantieren", sagte Minniti. Er gab die Namen der beiden jungen Polizisten bekannt, die den Tunesier angehalten haben. "Ganz Italien ist auf diese Polizisten stolz".

 11:32

Antiterrorchef bestätigte: Amri kam aus Frankreich

Der in Mailand erschossene mutmaßliche Attentäter von Berlin kam nach Polizeiangaben mit dem Zug nach Italien. Er sei aus Frankreich, aus Chambery in Savoien, nach Turin gekommen, berichtete der Mailänder Antiterrorchef Alberto Nobili am Freitag.

Von Turin in der italienischen Region Piemont sei er wiederum mit dem Zug nach Mailand gefahren, wo er gegen 1.00 Uhr in der Nacht zum Freitag angekommen sei. Gegen 4.00 Uhr in der Früh sei er den zwei Polizisten begegnet, die ihn bei einem Schusswechsel töteten. Ein Polizist wurde an der Schulter verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

 11:24

Flucht über Paris?

Anis Amri reiste mit dem Zug von Frankreich nach Italien ein. In seinem Rucksack soll ein Ticket aus Paris gefunden worden sein.

 11:21

Hatte Unterstützer

Anis Amri hatte bei seiner Flucht offenbar Hilfe. Der Terrorist soll auch in Turin gesichtet worden sein.

 11:17

Über Frankreich eingereist

Der mutmaßliche tunesische Verantwortliche des Anschlags am Montagabend in Berlin, Anis Amri, soll von Frankreich nach Italien eingereist sein. Über Chambery soll der 24-jährige Tunesier nach Italien gelangt sein. Zuerst hielt er sich in Turin auf. Danach soll er mit dem Zug Sesto San Giovanni bei Mailand erreicht haben.

 11:13

Der Innenminister nennt keine Details zum Einsatz. Man müsse die Entwicklungen noch abwarten. Man steht in ständigen Kontakt mit den deutschen Behörden.

 11:10

Der italienische Innenminister bedankt sich bei allen Polizisten für den Einsatz. Das Land kann stolz auf seine Sicherheitskräfte sein.

 11:10

Der Einsatz fand um ca. 3 Uhr in der Nacht statt.

 11:09

Bestätigt: Amri ist tot

Der erschossene Mann wurde zweifelsfrei als Anis Amri identifiziert. Das teilten die Behörden in Italien mit.

 11:06

Pressekonferenz beginnt

Der Berlin-Attentäter wurde bei einer normalen Straßenkontrolle aufgehalten. Anis Amri hat sofort geschossen.

 11:05

Der Attentäter soll kurz vor sienem Tod "Allahu Akbar" gerufen haben.

 11:01

Fingerabdrücke identifiziert

Der Tod des Berliner Attentäter Anis Amri ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen in einem Vorort von Mailand bestätigt worden. Demnach sei der Mann anhand von Fingerabdrücken identifiziert worden. Amri war zuvor bei einer Schießerei von der Polizei getötet worden.

 10:52

Amri hatte Feuer auf Polizei eröffnet

Amri wurde demnach in der Nacht auf Freitag bei einer Schießerei mit der Polizei unweit in Sesto San Giovanni bei Mailand getötet. Der Mann, der gegen 03:00 Uhr angehalten worden war, schoss auf die Polizisten, die auf den Angriff reagierten und ihn töteten, berichteten italienische Medien.

Der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri war in der Nacht zu Fuß mit einem Rucksack unterwegs. Er schoss auf einen Polizisten und verletzte ihn an einer Schulter. Daraufhin erschossen die Sicherheitskräfte den Mann, der keine Dokumente bei sich hatte und erst identifiziert werden musste. Der verletzte Polizist wurde ins Spital in Monza eingeliefert, er schwebt nicht in Lebensgefahr.

Amri, der bei dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen getötet haben soll, hatte in der Vergangenheit mehrere Jahre in Italien gelebt.

 10:39

In Mailand erschossen

Der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Mailand bei einer Schießerei erschossen worden. Dies berichteten die Nachrichtenagenturen Reuters und ANSA am Freitag. Das italienische Innenministerium kündigte eine Pressekonferenz für 10.45 Uhr an.

 10:22

Spur nach Dänemark

Wie die BILD berichtet, könnten der Berlin-Attentäter nach Dänemark geflohen sein. In Aalbrog wurde ein Mann gesichtet, dessen Personenbeschreibung zu Anis Amri passt.

 09:33

Keine Verbindung zwischen Amri und Duisburg

Die Festnahmen in Duisburg stehen nach deutschen Polizeiangaben nicht in Verbindung zur Fahndung nach dem Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt. "Es gibt keinen Zusammenhang mit dem Fall Amri außer dem terroristischen Hintergrund", sagt ein Sprecher der zuständigen Polizei in Essen.

Spezialeinheiten hatten zuvor in Duisburg zwei Männer festgenommen. Sie stehen im Verdacht, einen Anschlag auf das Einkaufszentrum Centro in Oberhausen vorbereitet zu haben.

 09:05

Wagenknecht wirft Berlin Mitverantwortung vor

Die Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, Sahra Wagenknecht, hat der deutschen Regierung wegen des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan eine Mitverantwortung für Terror in Deutschland gegeben. "Aufgrund der vielen zivilen Toten stärken Kriegseinsätze in der muslimischen Welt letztlich den Terror statt ihn zu schwächen", sagte Wagenknecht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag).

 08:44

Spuren des Terrorverdächtigen führen nach Moabit

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt im Herzen Berlins fahnden Ermittler europaweit nach Anis Amri. Doch mehrere Spuren des dringend verdächtigen Tunesiers führen ganz in die Nähe des Tatortes - in den Stadtteil Moabit.

In einem Industriegebiet in dem früheren Arbeiterviertel bemächtigte sich der 24-Jährige am Montagnachmittag wohl des Sattelschleppers, mit dem er neben der Gedächtniskirche ein Blutbad anrichtete. Die Fahnder haben seine Fingerabdrücke auf dem Lastwagen gefunden. Nun tauchen Bilder einer Überwachungskamera auf, die den Tatverdächtigen nicht weit entfernt vor einem Salafisten-Treffpunkt zeigen sollen - wenige Tage vor und vor allem nur Stunden nach dem Anschlag.

 08:32

Polizei-Gewerkschaftschef weist Vorwürfe zurück

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat in Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin Vorwürfe wegen möglicher Versäumnisse zurückgewiesen. Dass die Überwachungsmaßnahmen gegen den mutmaßlichen Attentäter Anis Amri eingestellt wurden, sei eine Entscheidung der Justiz, nicht der Polizei gewesen, sagte er Donnerstagabend in der ZiB2.

Die Polizei befinde sich stets in einem Spannungsfeld zwischen Justiz und Politik, betonte Wendt. Für die Einsatzmöglichkeiten und Ausstattung der Polizei sei die Politik verantwortlich, sie mache auch die Gesetze. Es sei ein "abenteuerlicher Sachverhalt", wenn die Identität eines ausländischen Straftäters nicht feststellbar sei und er nicht abgeschoben werden könne.

 06:29

Bruder fordert Anis Amri zur Aufgabe auf

Der mutmaßliche Berlin-Attentäter Anis Amri ist von seinem Bruder aufgefordert worden, aufzugeben und sich der Polizei zu stellen. "Wenn er mich gerade hört, dann sage ich ihm: Stelle Dich, dann ist es für Deine Familie einfacher", sagte Abdelkader Amri am Donnerstag vor Journalisten in seiner tunesischen Heimatstadt Oueslatia.

"Wenn mein Bruder hinter dem Angriff steckt, dann sage ich ihm: 'Du entehrst uns.'" Anis Amri stammt aus Oueslatia und hat fünf Geschwister, den Bruder Abdelkader sowie vier Schwestern. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Tunesien war Amri dort mehrfach wegen Drogendelikten festgenommen worden.

 06:18

Auch eine Tschechin unter den Opfern

Bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist auch eine Tschechin ums Leben gekommen. Das teilte der tschechische Außenminister Lubomir Zaoralek in der Nacht auf Freitag mit. Es handelt sich demnach um eine Frau, die seit längerem in Berlin gelebt und gearbeitet hat.

Ihr Ehemann habe sie seit dem Anschlag am Montag vermisst und habe die deutsche Polizei sowie die tschechische Botschaft in Berlin informiert. Die Polizei stellte mit Hilfe einer DNA-Analyse fest, dass die Tschechin eines der zwölf Opfer des Anschlages war, hieß es.