Laut "Spiegel"

Amri bot sich für Selbstmordanschlag an

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 Aussagen so verklausuliert, dass sie nicht für eine Festnahme reichten.

Der Terrorverdächtige Tunesier Anis Amri ist den deutschen Sicherheitsbehörden offenbar bereits vor Monaten durch alarmierende Äußerungen aufgefallen. Amri habe sich als Selbstmordattentäter angeboten, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Donnerstag unter Berufung auf Ergebnisse aus der Telekommunikationsüberwachung in Ermittlungen gegen mehrere Hassprediger.

Die Äußerungen seien so verklausuliert gewesen, dass sie nicht für eine Festnahme gereicht hätten, hieß es. Amri soll sich erkundigt haben, wie er sich Waffen beschaffen könne.

Amri wird im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gesucht. Laut dem Magazin wurde das Ausweisdokument des Tunesiers erst am Dienstagnachmittag nach einer neuerlichen Untersuchung entdeckt. Kriminaltechniker, die unter anderem DNA-Spuren in der Fahrerkabine sichern sollten, mussten abwarten, bis Suchhunde, sogenannte Mantrailer, an die Zugmaschine geführt worden waren.

Nach "Spiegel"-Informationen hatten italienische Behörden den Tunesier 2016 zur schengenweiten Einreiseverweigerung ausgeschrieben, er hätte dann nicht mehr in den Schengenraum einreisen dürfen. Als Amri im April 2016 beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen Asylantrag stellte, gab er sich als Ägypter aus und behauptete, in Ägypten verfolgt zu werden. Auf Nachfragen der Behörde habe er jedoch so gut wie nichts über das Land sagen können. Ein Blick in das "Kerndatensystem" des BAMF offenbarte, dass er in Deutschland unter mehreren Identitäten und Geburtstagen registriert wurde. Innerhalb weniger Wochen wurde Amris Asylantrag damals als "offensichtlich unbegründet" abgelehnt.

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