Zum mutmaßlich 66. Geburtstag hat der Berliner Zoo seiner Gorilla-Dame Fatou einen Geschenkkorb mit Obst, Gemüse und einem essbaren Blumenstrauß kredenzt.
Der nach Zoo-Angaben älteste Gorilla der Welt hat zwar keine Zähne mehr, verspeiste die bunten Leckereien am Donnerstag aber genüsslich und auf dem Bauch liegend. Unter den Gaben waren etwa eine Wassermelone mit 66-Schnitzerei, die Leibspeise Beeren - und aus dem Luxuskaufhaus Kadewe: essbare Blüten. Wegen des außergewöhnlich hohen Alters achtet der Zoo nach eigenen Angaben auf sehr weiche Kost für Fatou. Sie dürfe auch nicht zu viel Fruchtzucker essen.
Seit 1959 in Berlin
Den Geburtstagstermin richtet der Zoo seit einigen Jahren am 13. April aus, obwohl Fatous genaues Geburtsdatum unbekannt ist. Sie war 1959 auf verschlungenen Wegen nach Berlin gekommen, die laut einer Zoo-Sprecherin aber nicht ganz sicher nachzuvollziehen sind. Eine Anekdote besagt, dass ein Matrose sie als Jungtier aus Westafrika mitgebracht und in einer Kneipe in Marseille in Zahlung gegeben habe. Von dort soll das Tier nach Berlin gebracht worden sein. Der Zoo schätzte das Alter damals auf zwei Jahre.
Gorillas können laut Zoo in der Natur bis zu 35 Jahre alt werden, in menschlicher Obhut normalerweise bis zu 50. Obwohl Fatou deutlich darüber liegt, ist sie im Berliner Zoo nicht einmal die Älteste: Flamingo Ingo wird in diesem Sommer 75, wie eine Sprecherin sagte.
In freier Wildbahn gelten Gorillas als vom Aussterben bedroht. Der Zoo hofft, dass Fatou und ihre Artgenossen im Zoo Menschen für die Gründe sensibilisieren. "Das menschliche Konsumverhalten ist der Grund für den Rückgang der Regenwälder", schreibt der Zoo. Der natürliche Lebensraum der Tiere werde durch Abholzung und Bergbau zerstört, hinzu komme illegale Jagd.