Nach Sex-Skandal sank die Popularität des Premierministers auf ein Rekordtief.
Der Skandal rund um seine Affäre mit einem minderjährigen Callgirl nagt an der Popularität des italienischen Premierministers Silvio Berlusconi. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "DemosΠ", die im Auftrag der römischen Tageszeitung "La Repubblica" durchgeführt wurde, ist die Popularität des Premierministers im Februar auf ein Rekordtief der letzten fünf Jahre gesunken.
Die Popularität Berlusconis lag bei 30,4 %, das sind 4,6 % weniger als im Dezember, geht aus der am Montag veröffentlichten Umfrage hervor. So niedrig war Berlusconis Popularität nur im September 2005, wenige Monate vor seiner Niederlage bei den Parlamentswahlen im Frühjahr 2006.
Jeder Zweite glaubt an Berlusconis Schuld
52,8 % der Italiener sind laut der Umfrage der Meinung, dass Berlusconi sich des Amtsmissbrauch und Sex mit einer minderjährigen Prostituierten schuldig gemacht hat, wie die Mailänder Staatsanwaltschaft behauptet, dass es aber nicht zu einer Verurteilung kommen wird. 16,8 % sind der Meinung, dass Berlusconi unschuldig ist und er deswegen nicht verurteilt wird. 6,6 % glauben, dass Berlusconi schuldig ist und deswegen auch verurteilt wird.
Sollte es zu vorgezogenen Parlamentswahlen kommen, würde die Partei des Ministerpräsidenten - Volk der Freiheit (PdL/Popolo della liberta) - auf 27,2 % der Stimmen kommen, das sind zehn Prozent weniger als bei den Parlamentswahlen im April 2008. Die Gruppierung bleibt jedoch laut der Umfrage die stärkste Einzelpartei im Land, gefolgt von der oppositionellen Demokratischen Partei (PD) - Italiens stärkster Oppositionspartei - mit 24,3 %, die bei den letzten Parlamentswahlen noch 33,2 % der Stimmen erobert hatte. Die mit Berlusconi verbündete rechtspopulistische Regierungspartei Lega Nord kann laut der Umfrage mit 11,8 % der Stimmen rechnen. Bei den Parlamentswahlen 2008 waren es noch 8,3 % gewesen.