Euro-Krise
Berlusconi: Italien könnte Euro selbst drucken
01.06.2012
Land sollte "Ciao Euro" sagen, wenn die EZB ihre Politik nicht ändert.
Der ehemalige italienische Premier Silvio Berlusconi schließt einen Rückzug Italiens aus dem Euro-Raum nicht aus. "Großbritannien ist ein solides Land, das nie dem Euro-Raum beigetreten ist. Sollten wir aus dem Euro austreten, wäre dies nicht das Ende der Welt", sagte Berlusconi im Gespräch mit Journalisten in Rom.
Berlusconi rief seinen Nachfolger Mario Monti auf, die EU unter Druck zu setzen. Entweder ändere sich die EZB-Politik, oder Italien müsse die Kraft haben "Ciao Euro" zu sagen", kommentierte Berlusconi. Seiner Ansicht nach sollte die italienische Notenbank sogar überlegen, selbst Euro-Banknoten zu drucken.
Der Medienzar zeigte sich über die Lage in seinem Land besorgt. "Ich habe in meinem Leben noch nie so eine schwierige Phase wie jetzt erlebt. Die Menschen haben wirklich das Vertrauen verloren. Die Wirtschaftskrise kann intern nicht überwunden werden. Die Regierung Monti muss ihre politische Linie ändern", sagte Berlusconi.
Der Politiker bestätigte, dass er nicht als Premierkandidat an den Parlamentswahlen im kommenden Jahr teilnehmen werde. Er sei auch nicht am Amt des Staatspräsidenten interessiert. Die Amtszeit von Präsidenten Giorgio Napolitano läuft 2013 aus.