Italien
Berlusconi zahlte Ruby 13 Mal für Sex
16.03.2011
Der Premier reagiert empört und spricht von "wahnsinningen Vorwürfen".
Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi soll zwischen 14. Februar und 2. Mai 2010 die damals noch minderjährige Marokkanerin Ruby, die als Stargast von Richard Lugner den Wiener Opernball besuchte, 13 Mal für Sex bezahlt haben. Dies geht aus den Dokumenten der Mailänder Staatsanwaltschaft hervor, die einen Prozess gegen die Regionalratsabgeordnete Nicole Minetti, den Manager von TV-Stars Lele Mora und den Direktor der Nachrichtensendung TG4, Emilio Fede, wegen Begünstigung der Prostitution von Minderjährigen beantragen wollen. Die drei sollen die junge Marokkanerin zu ausschweifenden Partys in die Residenz Berlusconis gelockt haben, als sie noch 16 Jahre alt war.
33 Prostituierte
33 junge Frauen
sollen sich an den Partys in der Villa des italienischen Ministerpräsidenten beteiligt und dafür Geld bekommen haben, behaupten die Staatsanwälte. Die Mädchen seien von Mora, Fede und Minetti angeheuert worden, denen jetzt wegen Beihilfe zur Prostitution bis zu 18 Jahren Haft droht.
Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini bestritt vehement die Vorwürfe, wonach der Premier Ruby für Sex bezahlt und ihr teure Geschenke gemacht habe. "Die Vorwürfe gegen den Regierungschef sind absurd. In Berlusconis Villa haben nur normale Diners stattgefunden. Sowohl Berlusconi als auch Ruby bestreiten die Vorwürfe der Ermittler entschieden", meinte Ghedini.
Auch Berlusconi reagierte empört auf die Anschuldigungen der Mailänder Ermittler. "Das sind wahnsinnige Vorwürfe. Ich werde an allen Gerichtsverhandlungen teilnehmen, um mich zu verteidigen", sagte der Premier nach Angaben der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch.
Berlusconi kommt zum Prozess - montags
Der Ministerpräsident will nach Angaben seiner Anwälte in den Prozessen, die gegen ihn laufen, montags vor Gericht erscheinen. Der Regierungschef wolle persönlich anwesend sein, um sich zu verteidigen, allerdings sei er nur montags abkömmlich, sagte Anwalt Ghedini. In den Verfahren geht es um Steuerbetrug, Korruption, Amtsmissbrauch und Sex mit einer Minderjährigen. Höhepunkt ist das für den 6. April angesetzte Schnellverfahren um die "Sexaffäre Ruby".