Spekulanten wetten auf die Pleite: Börsen, Banken und Euro schon im Sinkflug.
Der Angriff der Spekulanten und der Währungszocker auf die wirtschaftlich schwachen EU-Länder wird zum ärgerlichsten Dauerthema dieses Sommers.
Ärgerlich, weil wir Tag für Tag zusehen müssen, wie Spekulanten den EU-Staatschefs buchstäblich die Unterhosen ausziehen – ohne Konsequenzen. Seit Monaten fordert Österreichs Kanzler Faymann (einer der wenigen Vernünftigen in der Euro-Hysterie), dass die EU schärfer gegen die Spekulanten vorgeht: Dass man US-Ratingagenturen durch europäische ersetzt. Dass man Spekulation auf Währungen stoppt.
Geschehen ist bisher nichts. Zuerst haben die "Märkte" Irland und Portugal an den Rand des Untergangs spekuliert. Dann wurde Griechenland in den Fast-Bankrott getrieben. Und jetzt wetten die Spekulanten auf eine Italien-Krise. Die Politik schaut zu und wir dürfen diesen Casino-Irrsinn mit unseren Steuergeldern finanzieren. Die EU hat das im Schuldenchaos versinkende Griechenland gezwungen, die nötigen Sparpakete durchzuziehen. Genau das wäre jetzt auch für Italien und Spanien fällig.
© TZ ÖSTERREICH
Negativ-Beispiel: Schweiz
Trotzdem: Zum Euro gibt es keine Alternative. Das sieht man an der Schweiz. Die Finanz-Zocker, die den Euro gerade ins Tief und den Franken ins Hoch wetten, ruinieren die Schweizer Wirtschaft. Sie ist noch schlimmer dran als wir.
Milliarden-Sparpaket soll Italien jetzt retten
Mit einem Mega-Sparpaket à la Griechenland will Italien nun dem Angriff der Spekulanten kontern: 47 Milliarden Euro will Silvio Berlusconis Regierung bis 2014 einsparen – und das Budgetdefizit bis dann auf null drücken.
Die italienische Opposition hat bereits ihre Zustimmung zum Sparpaket signalisiert. Damit sollte es bis spätestens Samstag den Senat passieren.
Dennoch gibt es Zweifel, ob das Milliarden-Sparpaket ausreicht, um die Spekulanten zu stoppen: Denn heuer sollen erst 1,5 Milliarden eingespart werden, 2012 5,5 Milliarden. Die richtigen Brocken kommen erst 2013 und 2014 (je 20 Milliarden). Die Gewerkschaft droht dennoch mit Protesten.