Vergewaltigungs-Urteil

Berufung gegen Chodorkowski-Urteil eingelegt

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"Wollten Frist nicht versäumen"

Einen Tag nach der umstrittenen Verurteilung des russischen Kremlkritikers Michail Chodorkowski zu 14 Jahren Haft hat die Verteidigung des ehemaligen Öl-Magnaten Berufung eingelegt. "Die Urteilsbegründung liegt uns zwar noch nicht vollständig vor, aber wir wollten wegen der anstehenden Feiertage die Frist nicht versäumen", sagte die Anwältin Karina Moskalenko am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Bisher umfasse der Widerspruch der Verteidigung neun Seiten, sagte Moskalenko. "Wir werden die Berufung gegen das Urteil ausdehnen, sobald wir alle Dokumente erhalten."

Ein Moskauer Gericht hatte am Vortag verkündet, dass der Erzfeind von Regierungschef Wladimir Putin wegen Unterschlagung und Geldwäsche bis 2017 hinter Gittern bleiben muss. Die Bundesregierung bezeichnete die Verlängerung der Haftzeit für Chodorkowski und seinen früheren Geschäftspartner Platon Lebedew als Rückschritt auf dem von Kremlchef Dmitri Medwedew eingeschlagenen Weg der Modernisierung Russlands. Prozessbeobachter prangerten viele Ungereimtheiten im Verfahren an.

"Das Urteil stellt einen Schlag gegen die Gesetzlichkeit in Russland dar", kritisierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung. Die Verhandlung habe gezeigt, dass die Probleme des russischen Justizsystems tief verwurzelt seien. "Alles, was die Anklage und den Gerichtsprozess anbelangt, zeugt davon, dass gegen Chodorkowski ein politischer Prozess geführt wurde", heißt es in der HRW-Mitteilung.
 

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